Wittenberg Wittenberg: Flammen im Seniorenheim
WITTENBERG/MZ/MAC. - Das Feuer war in der Wohnung einer 87-jährigenFrau ausgebrochen. Fünf weitere Zimmer undzwei Nebenräume wurden in Mitleidenschaftgezogen. Die Frau wurde mit schweren Brandverletzungenper Hubschrauber in eine Spezialklinik nachHalle gebracht. Nach Angaben der Feuerwehrin Wittenberg wurden insgesamt zwölf Menschenverletzt, darunter auch drei Mitarbeiter derEinrichtung. Acht Heimbewohner kamen mit Rauchvergiftungenins Krankenhaus.
Die in jeder Wohnung installierten Rauchmelderseien direkt mit der Feuerwache verbunden.Sie hätten den Alarm ausgelöst und somit einschnelles Handeln ermöglicht, hieß es. DerAlarm bei der Feuerwehr war am Sonntagabendum 20.24 Uhr eingegangen. Bereits fünf Minutenspäter sei der erste Löschzug vor Ort gewesen,sagte die Polizeisprecherin.
Blaulichtohne Ende. Zahlreiche Rettungswagen und Feuerwehrenstoppen am Sonntagabend vor dem WittenbergerSenioren- und Pflegezentrum "Am Lerchenberg".Auf Tragen werden Verletzte aus dem Haus geschleppt,vor den Türen warten schockierte Angehörigeauf eine Nachricht von ihren Verwandten, diein dem Seniorenheim leben.
In dem Gebäude war kurz nach 20 Uhr ein Feuerausgebrochen. Die Einsatzkräfte bargen ausdem Zimmer, in dem der Brand entstand, einebettlägerige 87 Jahre alte Frau, die wegenihrer schweren Verletzungen nach Halle geflogenwerden musste. Ihr Zustand sei kritisch, hießes gestern. Acht weitere Bewohner im Alterzwischen 67 und 91 Jahren sind mit Verdachtauf Rauchgasvergiftung ins Paul-Gerhardt-Stiftgebracht worden, wie auch drei Mitarbeiterdes Hauses. Dass trotz der Dramatik der Situationalles sehr schnell ging, ist nicht zuletztRauchmeldern zu danken, die vor wenigen Monatenerst installiert wurden und direkt mit derLeitstelle des Kreises verbunden sind. Diealarmierten Wehren waren mit über hundertKameraden binnen Minuten vor Ort, kurz daraufhatten sie den Brand gelöscht.
Nicht so einfach gestaltete sich die Unterbringungder verängstigten Menschen. Von den 20 Bewohnerndes Bereiches, in dem Feuer und Qualm einenAufenthalt unmöglich gemacht hatten, kamenelf in freien Zimmern unter. In den anderenTeilen des Hauses konnten Senioren und Pflegebedürftigein ihren Räumen bleiben. Als günstig bei allemUnglück bezeichnete Geschäftsführer MatthiasHenschel den Umstand, dass wegen des geradevollzogenen Schichtwechsels viele Mitarbeiteranwesend waren, die helfen und die Bewohnerberuhigen konnten. Das Personal sei auf solcheSituationen vorbereitet, bestätigt der Geschäftsführer,sagt aber auch: "Man spielt so etwas natürlichdurch, die Realität ist dann eine andere."Er bot den Mitarbeitern seelsorgerische Betreuungan.
Gestern hieß es, dass die Mehrzahl der inWittenberg behandelten Heimbewohner das Krankenhausbald verlassen kann. Wann sie ihre Zimmerwieder beziehen, steht auf einem anderen Blatt.Der Wohnbereich muss zunächst aufwändig hergerichtetwerden.