Winterdienst in Wittenberg Winterdienst in Wittenberg: Mit 300 Tonnen Salz

Wittenberg - Bisher waren die Winterwochen im Landkreis Wittenberg recht mild - von Schneemassen keine Spur. Doch in den kommenden Wochen sollen die Temperaturen unter den Gefrierpunkt sinken - dann kann durchaus Glättegefahr bestehen.
Um dem entgegen zu wirken, hat Wolfgang Pescht bereits erste Maßnahmen getroffen. Am Freitag lotste der Bauhofleiter der Kommunalservice GmbH in Wittenberg einen Mitarbeiter mit dem Multicar unter die 15 Meter hohen Silos. Von hier aus wandert das Salz in den Container. „Wenn ich an dem Seil ziehe, wird das Salz durch einen Schlauch in den Behälter des Fahrzeugs geleitet - das war’s eigentlich schon.“ Bereits nach wenigen Minuten sei das Räumfahrzeug dann wieder abfahrbereit.
Insgesamt bieten die drei Silos auf dem Gelände des Kommunalservice Platz für 300 Tonnen Salz. Bei einem starken Wintereinbruch und anhaltender Kälte reichen diese Mengen nur für knapp acht Tage. Aus diesem Grund ist es wichtig, langfristig zu planen. Das weiß auch Geschäftsführer Michael Horn. „Das Salz kaufen wir bereits im Herbst ein und wenn wir sehen, dass die Vorräte zur Neige gehen, wird noch einmal nachbestellt.“
Für die Koordination der Dienstleistungen ist Wolfgang Pescht verantwortlich. Bereits seit 2003 kümmert sich der 62-Jährige um anstehende Aufträge. „Wir sind ja ein modernes Dienstleistungsunternehmen. Neben dem Winterdienst sind wir auch für Straßenreinigungen sowie für die Grünflächen- und Friedhofspflege verantwortlich, kümmern uns aber auch um die Spielplätze im Wittenberger Stadtgebiet. Zudem fallen auch noch Garten- und Baumarbeiten an. Das Klischee, dass der Winterdienst in der Sommersaison frei hat, stimmt damit mitnichten.
Wenn es in den kommenden Wochen frostig kalt werden sollte, wird Wolfgang Pescht seinen Blick regelmäßig auf die Wetter-App lenken. „Ich schaue immer, was der Wetterbericht vorhersagt. Wenn Schnee und Glätte angekündigt sind, schicke ich einen Vorarbeiter raus, der die Situation vor Ort abschätzt und dann gegebenenfalls ein Streufahrzeug alarmiert.“
Einer der Vorarbeiter ist Heiko Müller. Bei Außeneinsätzen prüft der 49-Jährige die Wetterlage. „Man muss immer besonders bei Brücken Obacht geben. Die neigen schnell dazu, zu überfrieren und stellen dann eine Gefahr dar.“ Das sei ziemlich tückisch. Erst vor kurzem habe der Wittenberger Winterdienst zum Streuen ausrücken müssen, als Blitzeis-Gefahr bestand.
Derzeit werden in dem städtischen Unternehmen 36 Mitarbeiter beschäftigt. Im Sommer kommen dann noch um die 20 Saisonkräfte dazu. Wenn in Wittenberg starkes Schneetreiben herrscht, sind alle 26 Räumfahrzeuge unterwegs. „Wir haben hier kleine Multicars für die innerstädtischen Straßen und Fußwege, aber auch Lkw mit Schneepflug für große Fahrbahnen - diese haben in erster Linie Vorrang“, erklärt Wolfgang Pescht. Insgesamt werden an solch einem Wintertag 26 Touren gedreht.
Diese umfassen sieben Straßen und Fußgängerzonen, vier Radwege und acht Bushaltestellen. Somit ist jedes Fahrzeug im Schnitt fünf bis sieben Stunden unterwegs. „Wir decken aber nur Straßen und Anlieger der Kommune ab. Für die Bundesstraßen sind wir nicht zuständig“, verweist Pescht. Sein Ziel ist, dass die Straßen in Wittenberg im Winter befahrbar und sicher bleiben.
(mz)