Wettbewerb in Ostdeutschland Darum verzichtet Wittenberg auf Bewerbung um Zukunftszentrum des Bundes
Wittenberg wird die Bewerbung um das Zukunftszentrum des Bundes nicht weiter verfolgen. Die Lutherstadt will stattdessen Halle unterstützen.
Wittenberg/MZ - Lange hatte sich die Lutherstadt geziert, ihre Niederlage einzugestehen, jetzt ist es amtlich: Wittenberg verfolgt seine Bewerbung um das Zukunftszentrum des Bundes nicht weiter, sondern will stattdessen Landes-Favorit Halle unterstützen.
Dies geht aus einer am Freitag verschickten Mitteilung des Oberbürgermeisters hervor. Demnach hat man sich bereits „im August“ auf den Verzicht verständigt.
Zukunftszentrum in Wittenberg: Festhalten an der Bewerbung „nicht sinnvoll“
Nach einer Vorberatung im Ältestenrat seien die Fraktionsvorsitzenden und er „einstimmig“ zu der Entscheidung gelangt, dass ein Festhalten an der Bewerbung - und damit ein Antreten gegen Halle - „nicht sinnvoll“ sei, sagte am Freitag auf MZ-Anfrage Oberbürgermeister Torsten Zugehör (parteilos). Wie berichtet hatte sich das Land zuvor für die Saalestadt ausgesprochen und unterstützt deren Bewerbung mit 50.000 Euro. Eine Aufhebung des Ratsbeschlusses - am 2. Februar hatte der Wittenberger Stadtrat den Oberbürgermeister aufgefordert, eine Bewerbung auf den Weg zu bringen - sei nicht notwendig, erklärte Zugehör auf Nachfrage, da dies ja geschehen sei.
Wittenberg will sich auf Landesgartenschau 2027 und Städtebauprojekte konzentrieren
Der Oberbürgermeister erneuerte unterdessen gegenüber der MZ seine Kritik daran, dass sich Land und Bund „komplett von der Anfangsidee verabschiedet“ hätten, mit dem Zukunftszentrum einen „Leuchtturm im ländlichen Raum“ zu schaffen. Allerdings will man nun Halle bei dessen Bewerbung gegen die Herausforderer aus den anderen Bundesländern unterstützen und, bei einem positiven Votum des Bundes pro Halle, Partner des Zukunftszentrums sein. Dies könnte beispielsweise über die Leucorea und Seminare dort geschehen, sagte Zugehör.
Wittenberg will sich nun im Übrigen ganz auf die Landesgartenschau 2027 und seine Städtebauprojekte „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ konzentrieren.