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Schulstart Wenig Süßes, viel Nützliches drin in der Zuckertüte im Landkreis Wittenberg

Zuckertüten gibt es in allen erdenklichen Farben und Motiven. Welche derzeit im Kreis besonders gefragt sind und was unbedingt in die Tüte wandern muss.

Von Paul Damm Aktualisiert: 07.08.2021, 08:56
Das Schaufenster von Andrea Mrochen steht voll mit Schulbedarf.
Das Schaufenster von Andrea Mrochen steht voll mit Schulbedarf. (Foto: Klitzsch)

Wittenberg/Coswig - Um künftigen Erstklässlern den ersten großen Tag an der Schule zu versüßen, schenken Eltern und Familienangehörige meist reich gefüllte Zuckertüten. Wo damals noch jede Menge Süßigkeiten versteckt wurden, befinden sich nun Spielsachen, Buntstifte und sogar Kleidungsstücke - etwa für den Sport- oder Werkenunterricht. Auch die Gestaltung der Zuckertüte lässt kaum Wünsche offen. Im Trend sind inzwischen Schultüten, die blinken und Geräusche von sich geben können. Die MZ fragt nach, wie sich diese Zuckertüten in diesem Jahr beispielsweise in Coswig und Wittenberg verkaufen und was dort unbedingt hineingehört.

Großer Schwung ist durch

Ob Tier-, Disney- oder Automotive - im Coswiger Laden „Buch und Kunst Müller“ von Anke Krimmling sind sie alle zu finden. Bereits seit einiger Zeit werden dort wieder bunte Zuckertüten angeboten. „Der große Schwung ist bereits durch. Wenn jetzt noch jemand Schultüten kauft, dann sind das oftmals Großeltern und Verwandte“, sagt Krimmling.

Wie die Inhaberin erklärt, gehe der Trend bei den Mädchen immer noch zu Disney- oder Einhornmotiven, bei den Jungs seien nach wie vor Dinosaurier- und auch Star-Wars-Motive gefragt. Inzwischen werde immer öfter zu Zuckertüten gegriffen, die mehr können als nur schön aussehen, weiß Krimmling: „Wir haben zum Beispiel Zuckertüten mit Feuerwehrmotiven - die können sogar blinken, die Dinosaurier-Zuckertüte macht Geräusche.“ Das soll bei den Abc-Schützen gut ankommen. Angst haben, dass keine Tüte mehr übrig ist, muss man nicht. Wie Krimmling berichtet, seien noch genügend Zuckertüten auf Lager, außerdem könne immer noch Ware bestellt werden.

Dass ganz viele Süßigkeiten in eine Zuckertüte gehören, dieser Trend ist längst überholt. Mittlerweile werden nützliche Utensilien, die das Kind für die erste Klasse benötigt, darin verstaut. Wichtig zu beachten: Es sollte sich eher um kleine und leichte, weniger um kantige und sperrige Geschenkideen handeln. „Man kann zum Beispiel mit einer Trainingshose und einem T-Shirt die Spitze der Zuckertüte bestücken. Die sind schön leicht und füllen die Zuckertüte gut aus“, beichtet Andrea Mrochen, die in Wittenberg einen gleichnamigen Schreibwarenladen leitet.

Anke Krimmling (links) und Petra Mühlbauer haben in ihrem Laden „Buch und Kunst Müller“ jede Menge bunter Zuckertüten.
Anke Krimmling (links) und Petra Mühlbauer haben in ihrem Laden „Buch und Kunst Müller“ jede Menge bunter Zuckertüten.
(Foto: Thomas Klitzsch)

Damit ist es natürlich nicht getan. Die Liste an Utensilien ist lang: Angefangen mit Speichenlichtern für Fahrräder und Reflektoren für den Schulranzen über sogenannte Bade-Eier, aus denen dann Spielzeugtiere schlüpfen, bis hin zu kleinen Lego-Spielen oder Puzzles. Tatsächlich werden laut Mrochen eher weniger Untensilien wie Buntstifte oder Schreibwaren eingepackt. „Das haben die Kinder ja meist schon, wenn sie ihre Zuckertüte bekommen.“

Wer im Wittenberger Schreibwarenladen von Andrea Mrochen noch eine Zuckertüte für die Einschulung Anfang September ergattern will, der muss schnell sein. Die meisten hätten unlängst zugeschlagen - allerdings eher bei den klassischen Zuckertüten. „Diese mit Geräuschen und Blinklichtern waren tatsächlich in diesem Jahr nicht sonderlich gefragt“, erklärt die Ladeninhaberin. Sie vermutet, dass aufgrund von Corona nicht so viele Familienangehörige wie in den Vorjahren an der Einschulung teilnehmen werden und daher auf zusätzliche Zuckertüten verzichten.

Es wird auch selbst gebastelt

Aufgefallen ist Mrochen allerdings, dass nach wie vor viele Eltern die Zuckertüten selbst basteln. „Die nehmen dann bei uns die Rohlinge mit und entwerfen alles andere selbst.“ Wer auf eine bereits fertige Zuckertüte zurückgreift, der wählt auch in Wittenberg häufig das Dino- und Prinzessinnenmotiv. „Tatsächlich ist die Nachfrage nach Automotiven eher gering“, sagt sie.

Wie die Ladeninhaberin berichtet, werden Zuckertüten immer häufiger über den Online-Shop bestellt. Eine ausführliche Beratung im Laden vor Ort nehmen mittlerweile nicht mehr ganz so viele Kunden in Anspruch. (mz)

Ihr Ansprechpartner:
 Paul Damm (pad), 
Telefon:  03491/45 88 24,
E-Mail: paul.damm@mz.de
Ihr Ansprechpartner: Paul Damm (pad), Telefon: 03491/45 88 24, E-Mail: [email protected]
(Grafik: MZ)