1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Wittenberg
  6. >
  7. Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg: Was Geschichtsstudenten in Apollensdorf suchen

Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg Was Geschichtsstudenten in Apollensdorf suchen

Geschichtsstudenten der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg suchen auf dem Dachboden der Agrargenossenschaft Apollensdorf in alten Dokumenten.

Von Thomas Klitzsch Aktualisiert: 28.05.2024, 09:00
Mit Maske und Handschuhen durchforsten die Geschichtsstudenten der Uni Halle die Dokumente auf dem Dachboden.
Mit Maske und Handschuhen durchforsten die Geschichtsstudenten der Uni Halle die Dokumente auf dem Dachboden. (Foto: Thomas Klitzsch)

Apollensdorf/MZ. - Sie sind ausgestattet mit Masken, Handschuhen und einer guten Vorbildung. Zwölf Geschichtsstudierenden der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg unter der Kursleitung von Johanna Keller sind auf dem Dachboden des Haupthauses der Agrargenossenschaft Apollensdorf aktiv und erfassen das, was einst Archiv der Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft LPG (T) Apollensdorf war.

Hierbei handelt es sich um einen Kurs in Archiv-Arbeit, den die Studierenden des faches Geschichte durchlaufen. „Vom Dachboden ins Archiv“ lautet der Titel. Doch dieser ist eben anders, wie Frau Keller betont. „Eigentlich sind die Studierenden in einem Archiv beschäftigt, suchen dort nach Quellen oder Ähnlichem. Hier müssen sie selbst auswählen, was ins Archiv kommt.“ Eine Studentin meint dazu: „Das macht Spaß, ist aber eine ganz andere Arbeit.“

Johanna Keller  inmitten der Akten auf dem Dachboden
Johanna Keller inmitten der Akten auf dem Dachboden
(Foto: Klitzsch)

Thomas Bender, Vorsitzender der Agrargenossenschaft, begrüßte die Gäste aus Halle. Er hatte sich schon vor Jahren zum Ziel gemacht in den Papierwust auf dem Dachboden ein System zu bekommen. Eine Arbeit für den Landwirt im Winter, dachte er. Aber auch da hat er viel zu tun und so blieb es, wie es war. Weil Johanna Keller aus Apollensdorf stammt und während ihres Studiums hier schon aktiv war, lag es nahe nun mit ihren Studierenden wiederzukommen und das Projekt zu vollenden.

Drei Tage haben sie Zeit. Zuerst werden die gut verstaubten Papiere grob sortiert. Dafür sind die Masken und Handschuhe nötig, um nicht eventuelle Sporen, die sich über die Jahrzehnte abgesetzt haben, aufzunehmen. Jede Akte, jedes Papier wird in die Hand genommen und kurz angelesen. Dann kommt die Entscheidung des Studierenden. Kommt Unsicherheit auf, wird gefragt.

Neben Frau Keller ist noch Björn Schmalz vom Landesarchiv aus Merseburg dabei. Drei Haufen entstehen. Der eine ist nix fürs Archiv, der zweite vielleicht. Alles auf dem dritten passt genau und kommt dann ins Landesarchiv.