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Unter Naturschutz Warum die Gottesanbeterin im Kreis Wittenberg immer häufiger auftaucht

Im Landkreis Wittenberg häufen sich die Sichtungen einer besonderen Fangschrecke. Schon jetzt gibt es zahlreiche Meldungen. Wie viele es in diesem Jahr sind und wo Funde überhaupt gemeldet werden können.

Von Jonas Lohrmann Aktualisiert: 09.09.2025, 08:45
Die Gottesanbeterin hat inzwischen auch in Gärten im Kreis Wittenberg ihren Lebensraum gefunden.
Die Gottesanbeterin hat inzwischen auch in Gärten im Kreis Wittenberg ihren Lebensraum gefunden. (Foto: Jonas Lohrmann)

Wittenberg/Coswig/MZ - Die Gottesanbeterin breitet sich im Landkreis Wittenberg weiter aus. In diesem Jahr sind bereits rund 650 Exemplare gemeldet worden, teilt der Biologe Marcel Seyring vom Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt auf MZ-Anfrage mit. Die Angaben müssten noch überprüft werden, in der Regel erwiesen sich aber etwa 95 Prozent als korrekt.

Immer mehr Sichtungen: Europäische Gottesanbeterin breitet sich im Landkreis Wittenberg aus

Aufgrund der feuchten Witterung habe sich der Beginn der Beobachtungen laut Seyring in diesem Jahr um etwa zwei bis drei Wochen verzögert. Im Vorjahr waren im Kreis Wittenberg 795 Gottesanbeterinnen gemeldet worden und damit rund fünfmal so viele wie im Jahr 2023.

Um die Verbreitung der Gottesanbeterin weiterhin dokumentieren zu können, bittet die Behörde Sichtungen über das Onlineportal: www.lau.sachsen-anhalt.de/gottesanbeterin zu melden.

Die unter Naturschutz stehende Fangschrecke wurde in der Region erstmals im Jahr 2018 in Coswig nachgewiesen, ein Jahr später auch in Vockerode. Inzwischen ist sie im gesamten Kreisgebiet zu finden. Die wärmeliebende Art profitiert von klimatischen Veränderungen wie milden Wintern und längeren Trockenphasen. Besonders wohl fühlt sie sich in krautigen, trockenen und offenen Lebensräumen wie Wiesen, Brachen und Gärten. Zudem werde sie laut dem Biologen von künstlichem Licht angezogen.