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Vorzeitige Bescherung im Ruderzentrum Zschornewitz

Von ULF ROSTALSKY 22.12.2008, 17:38

ZSCHORNEWITZ/MZ. - "Kein Pappenstiel für die Gemeinde", bestätigte Bürgermeister Günter Gröbner (Linke) trotz der Tatsache, dass Zschornewitz in Sachen Sport-Investition einmal mehr auf die bewährte Drittelung der Kosten setzen konnte. Denn Land und Lotto-Toto Sachsen-Anhalt saßen mit im Boot. "Aber wir mussten natürlich auch unseren Teil aufbringen."

Dass sich das Engagement lohne, steht für den Rathauschef außer Frage. Sport sei so wichtig in der Gemeinde. "Seit 1994 ist keiner der bei Turbine organisierten Sportler straffällig geworden. Das zeigt doch, dass sinnvolle Freizeitgestaltung Kriminalität vorbeugen kann", glaubt Gröbner. Die Bauarbeiten im Ruderzentrum - hier wurden die in den 70er Jahren verbauten Wellasbestplatten gegen Aluminium-Trapeztafeln getauscht - sieht er auch aus rein sportlicher Sicht gerechtfertigt.

"Unsere Ruderer bringen immer wieder Top-Leistung. Dafür brauchen sie aber auch Top-Bedingungen." Für den Turbine-Vorsitzenden Werner Voigt ist das Engagement der Gemeinde nicht unwesentlich dafür verantwortlich, dass der Verein in den letzten Jahren deutlichen Zuwachs erfahren hat. Waren 1990 noch 289 Sportler im Turbine-Trikot unterwegs, sind es heute 524. "Das kann sich sehen lassen. Das hat aber auch mit den optimalen Bedingungen hier zu tun", so Voigt. Was in Zschornewitz allerdings nicht bedeuten muss, dass Gemeinde und Sportler am Ziel aller Wünsche sind.

Schon im Januar rücken in der Sportanlage im Pöplitzer Weg die Handwerker an. Dann soll mit den Arbeiten an der neuen Solaranlage begonnen werden, mit der die Heizkosten auf Dauer reduziert werden sollen. Von der zuständigen Bundesanstalt hat die Gemeinde mittlerweile auch erfahren, dass nach einer Korrektur der Berechnungen zum Wirkungsgrad der Solarthermie mit der vollen Förderung in Höhe von etwa 8 000 Euro gerechnet werden kann. "Beharrlichkeit und Nacharbeit haben sich ausgezahlt", meint der Bürgermeister. In Sachen Bootshäuser können sich die Ruderer indes nicht allein über neue Dächer freuen. Zusätzlich hat die Gemeinde Geld für ein neues Tor freigemacht. "Auch ein Punkt mehr für die Sicherheit", betont Ruder-Chef Ingo Brämer. Er lobte auch die Arbeit der Handwerker vor Ort. Die hatten mit durchaus widrigen Bedingungen zu leben. Die im Oktober in Angriff genommene Sanierung musste allein wegen ungünstiger Witterung mehrfach unterbrochen werden.

"Aber wir haben es geschafft, sind zeitnah fertig geworden", bestätigte Planer Thomas Renner. Mit den neuen Dächern sieht er den Rudersport hier gut aufgestellt. "Von oben dürften wir in den nächsten 30, 40 Jahren Ruhe haben. Alles ist grundsolide gemacht."