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Volle Kanne Theater Volle Kanne Theater: Claudia Wenzel auf der Bühne und im TV

Von Marcel Duclaud 14.12.2019, 09:07
Claudia Wenzel vor der Sachsenklinik: Sie spielt in der Langzeitserie „In aller Freundschaft“ die Rolle der Gesundheitsdezernentin Vera Bader.
Claudia Wenzel vor der Sachsenklinik: Sie spielt in der Langzeitserie „In aller Freundschaft“ die Rolle der Gesundheitsdezernentin Vera Bader. privat/Wenzel

Wittenberg - „Volle Kanne gut“ titelt der Express, ein Boulevardblatt, das in Köln erscheint. Gemeint ist eine Familiengeschichte unter dem Titel „Alle unter eine Tanne“, die gegenwärtig im Kölner Theater am Dom auf die Bühne gebracht wird, meist vor ausverkauftem Haus. 75 Vorstellungen sind geplant, von November bis Ende Januar - die Hauptrolle spielt die gebürtige Wittenbergerin Claudia Wenzel.

Übrigens an der Seite ihres Mannes Rüdiger Joswig, bekannt als Kapitän bei der „Küstenwache“. Im Stück sind sie ein getrenntes Paar, im Leben mitnichten: „Das hat keine Auswirkungen. Wir können Privates und Berufliches trennen“, schmunzelt die in Berlin lebende Schauspielerin, die sich mit ihrem Mann in Köln eine Wohnung genommen hat, um zumindest ein bisschen Normalität zu haben in den Advents- und Weihnachtstagen. Im Stück ist sie Mutter dreier Kinder, im realen Leben hat es mit Kindern bei Claudia Wenzel nicht geklappt: „Ich wollte immer, es hat nicht sollen sein.“

Das Theaterengagement, die Vorstellungen laufen quasi jeden Tag, außer montags, lässt nicht sonderlich viel Zeit für anderes, mal für einen Ausflug als Studiengast zur Sendung „MDR um Vier“, mal zum ZDF zu „Volle Kanne“. Ein freies Wochenende, das kommende, nutzt Claudia Wenzel für einen Besuch in der Heimat. Sie wird dann wie bereits in den vergangenen Jahren am Weihnachtsmarkt-Stand der Rotarier Glühwein verkaufen, ebenso den Kalender mit Bildern ihres Vaters, des Künstlers Manfred Wenzel - ein Teil der Einnahmen wird wie immer gespendet - und das ein oder andere Autogramm geben. Sonntag feiert die Familie dann vorfristig ein bisschen Weihnachten, Montag geht’s wieder nach Köln.

Schauspieler-Leben sind anstrengend: „Aber es ist der schönste Beruf der Welt“, versichert Claudia Wenzel - einen anderen möchte sie nicht. Allerdings räumt sie ein, „zu den Glücklichen zu gehören“, die sich um Engagements nicht allzu große Sorgen machen müssen. Das Theater am Dom in Köln etwa hatte schon mehrere Jahre lang angefragt, ob sie nicht kommen wolle: „Die möchten gerne bekannte Gesichter. Und ich profitiere von meinem Namen.“ Aber für Einsteiger ist es ein hart umkämpfter Job: „Ich ziehe da meinen Hut.“ Schwierig sei freilich, „wenn man als Frau älter wird“. Es gibt einfach weniger Rollen. „Man muss sich zeitig damit auseinander setzen und es akzeptieren“, erklärt Claudia Wenzel, die in diesem Jahr den 60. Geburtstag feierte.

Bekannt geworden ist sie, die bis 1994 zum Ensemble des Leipziger Schauspielhauses gehörte und dann ihren „Traum als freie Schauspielerin“ verwirklichte („Viele hatten mir abgeraten. Ich bedauere den Schritt nicht“), mit Rollen im Fernsehen: „Lehrer Doktor Specht“, „Dr. Stefan Frank“. Seit zehn Jahren spielt Wenzel bei der dienstags laufenden ARD-Langzeitserie „In aller Freundschaft“ die Leipziger Gesundheitsdezernentin Vera Bader. Nicht in jeder Folge ist sie dabei, zurzeit aber wieder verstärkt. Sie macht das nach wie vor gerne: „Das ist ein bisschen wie bei einer Festanstellung im Theater.“

Zu sehen sein wird die in Wittenberg aufgewachsene Schauspielerin, deren Bruder der Liedermacher Hans-Eckardt Wenzel ist, demnächst auch mit dem beliebten „Bergdoktor“ Hans Sigl im ZDF. Sie spielt dann Thea Hochstetter, die Mutter von Franziska Hochstetter, die bekanntlich heftig mit dem Doktor flirtet. Die Dreharbeiten am Wilden Kaiser in Österreich, berichtet Claudia Wenzel, waren wunderbar. Vom Hotel hatten sie einen super Blick. Nur zum Wandern sei sie leider nicht gekommen - die Termine drängen. (mz)