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Entwicklung Viel Bewegungim Westen von Wittenberg

Mit Bebauungsplänen will die Stadt Voraussetzungen für zwei Projekte im Handel und im Gesundheitsbereich schaffen.

23.04.2021, 09:04
Der Alexianer-Standort Klinik Bosse soll erweitert werden. Dafür ist ein Bebauungsplan notwendig.
Der Alexianer-Standort Klinik Bosse soll erweitert werden. Dafür ist ein Bebauungsplan notwendig. Foto: Thomas Klitzsch

Wittenberg - Nach Bekanntwerden des vorgesehenen Umzugs der Wiwog-Tochter Witra in einen Neubau am Nußbaum-/Brauereiweg (die MZ berichtete am Dienstag) gibt es weitere Pläne zur Entwicklung des nahen Westens der Lutherstadt. In der Schlossvorstadt will am Standort der Klinik Bosse die Alexianer Sachsen-Anhalt GmbH ihr Angebot baulich erweitern und in der Straße An der Christuskirche in Wittenberg-West hat der Markendiscounter „Netto“ ebenfalls Baupläne.

Für beide Vorhaben sind jeweils Bebauungspläne notwendig, mit denen sich die politischen Gremien der Stadt zu befassen haben, als erster am kommenden Montag der Bauausschuss des Stadtrats.

Andernorts bereits geschehen

Das Vorhaben von „Netto“ in West reiht sich ein in die bereits vor einigen Jahren begonnene Erweiterung von Standorten dieses Nahversorgers andernorts im Stadtgebiet, so beispielsweise an der Straße der Befreiung/Ecke Schillerstraße im alten Neubaugebiet und in Reinsdorf. Auch der Standort An der Christuskirche wird nach seiner Erweiterung die Grenze zum so genannten großflächigen Einzelhandel (800 Quadratmeter) überschreiten, daher das Verfahren.

Eine wesentliche Sortimentserweiterung geht mit der Modernisierung und der Vergrößerung der Verkaufsfläche von derzeit 797 auf 1.035 Quadratmeter nicht einher; Ziel sei vor allem mehr Kundenfreundlichkeit insbesondere für ältere Menschen, beispielsweise breitere Gänge und leicht erreichbare Regale. Einen Backshop soll es auch künftig geben, samt Café sind hierfür weitere 60 Quadratmeter vorgesehen.

Einen Entwicklungsschub dürften mit ihren Plänen die Alexianer der Klinik Bosse und deren Umgebung verpassen. Der Bebauungsplan W 19 umfasst ein 1,64 Hektar großes Plangebiet zwischen Dobschützstraße und Poetenweg, also direkt westlich des seit 1999 bestehenden Standorts an der Hans-Lufft-Straße.

Wie der Beschlussvorlage aus dem Fachbereich Stadtentwicklung zu entnehmen ist, ist am Standort der Klinik Bosse, die sich selbst als „Gesundheitszentrum für Neurologie, Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik“ bezeichnet und als Einzugsbereich „ganz Mitteldeutschland“ angibt, neben der „Erweiterung und Ausrichtung im Sinne eines Campus zur Betreuung und Behandlung von psychisch kranken Menschen“ und dem Bau von „betreuten und intensivbetreuten Wohneinrichtungen“?auch ein „Integrationshotel“ geplant; dort sollen Angehörige Unterkunft finden.

Das Unternehmen bestätigte am Donnerstag auf MZ-Anfrage, Pläne zu haben, ohne bereits Details zu nennen. „Insbesondere vorgesehen sind ambulante und komplementäre Angebote unter anderem im Bereich Wohnen“, erklärte Alexianer-Regionalgeschäftsführerin Petra Stein. „Ein abschließendes und genaues Konzept wird erst nach Vorliegen des B-Plans erstellt.“

Verweis aufs ISEK

Die Stadt sieht die Pläne der Alexianer am Standort der Klinik Bosse in Übereinstimmung mit den eigenen Ambitionen: Mit dem Stadtentwicklungskonzept ISEK 2030 habe man sich das Ziel gesetzt, Wittenberg „als regionales Leistungszentrum der Zukunftsbranche Gesundheit und Pflege zu profilieren“.

Die Ausschuss-Sitzung am 26. April beginnt um 17 Uhr im Stadthaus. (mz/Irina Steinmann)

Der Marken-Discounter ?Netto? An der Christuskirche wird größer.
Der Marken-Discounter ?Netto? An der Christuskirche wird größer.
Foto: Klitzsch