Vereine aus Wittenberg feiern in Zerbst fleißig mit
ZERBST/MZ. - Ines Gärtner aus Jüterbog ist beim 14. Fläming-Frühlingsfest am Sonntag in Zerbst zur elften Fläming-Königin gekürt worden. Sie löst Silvana Senst aus Coswig ab. Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Wolfgang Böhmer (CDU), Schirmherr der Veranstaltung, setzte der neuen Königin die Krone auf. Zuvor hatte ihr der Landrat des Kreises Anhalt-Bitterfeld, Uwe Schulze (CDU), die Schärpe über ihre festliche Flämingtracht gelegt.
Ines Gärtner genoss den Auftritt im Rampenlicht auf der Bühne im Garten der Zerbster Schlossfreiheit sichtlich; mit sympathischer Ausstrahlung, aber doch auch sehr gerührt. Die 39-jährige Jüterbogerin wurde im Februar zur neuen Fläming-Königin unter drei Mitbewerberinnen und einem "Königsanwärter" in Zerbst von der Jury für das einjährige Ehrenamt nominiert (die MZ berichtete). Ihre Krönung fiel genau auf den 281. Geburtstag der Zerbster Tochter Katharina, die in Russland zu "Katharina der Großen" wurde.
Das Fläming-Frühlingsfest begann mit einem farbenprächtigen Umzug durch die anhaltische Stadt. In mehr als 80 Bildern präsentierten sich die Flämingregionen, anderthalb Stunden dauerte der Umzug bis zur Schlossfreiheit. Auch die Region Wittenberg und das Jessener Land waren gut vertreten. So unter anderem der Elsteraner Carnevals Verein, der Wittenberger Fanfarenzug und der Heimatverein "Swinze" aus Schweinitz. Vor der Krönungszeremonie überbrachten Wittenberger Botenläufer die Grußbotschaft der Coswiger Bürgermeisterin Doris Berlin. Coswig war vor einem Jahr Ausrichter des 13. Fläming-Frühlingsfestes. Aus Jessen waren drei Hoheiten angereist; die Weinprinzessin Julia Kuhrmann, Heidekönigin Peggy Schüler und die noch amtierende Spargelprinzessin Kathleen Marwitz. Sie gehörten mit zu den ersten Gratulanten auf der Bühne und hießen Ines Gärtner im Kreis der "Auserwählten auf Zeit" ganz herzlich willkommen.
Wolfgang Böhmer unterstrich die Bedeutung des Flämings als immer attraktiver werdendes Tourismuszentrum - und zwar länderübergreifend, weil sich der Fläming über fünf Kreise in Sachsen-Anhalt und Brandenburg erstreckt. Er sprach sich für die Entwicklung eines gemeinsamen Naturparks aus. Denn die Konkurrenz in Urlaubsgebieten zwischen Alpen, Nord- und Ostsee sei sehr groß. Potenziale in Sachsen-Anhalt und Brandenburg solle man nicht "verkleckern".
Nach diesen und anderen hehren Worten genossen die Tausende Besucher das reichhaltige Programm auf der Schlossfreiheit und in der Zerbster Innenstadt. Die zwei Bühnen waren ohne Unterbrechung belegt, Künstler, Chöre und Orchester gaben sich förmlich die Klinke in die Hand. Integriert war auch das traditionelle Zerbster Spargelfest samt Weltmeisterschaft im Spargelschälen. Zum zweiten Mal sicherte sich Sabrina Hübner aus Walternienburg, einem Ortsteil von Zerbst, den Titel. Sie schälte in fünf Minuten 2 700 Gramm Stangen des Edelgemüses.
Unter dem Strich waren die Zerbster sehr zufrieden mit dem Frühlingsfest. "8 000 Teilnehmer, darunter 3 000 Mitwirkende, das ist wohl ein tolles Ergebnis", sagte Christoph Caesar von der Kreisverwaltung Anhalt-Bitterfeld. Zum Abschluss spielte das Landespolizeiorchester. Da regnete es bereits, nachdem während des gesamten Tages die Himmelsschleusen geschlossen geblieben waren. Der Begeisterung tat das keinen Abbruch, die Besucher blieben eisern. Der Staffelstab wurde in Zerbst weitergereicht an Möckern bei Magdeburg. Die Stadt ist Ausrichter des 15. Fläming-Frühlingsfestes 2011.