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Gebietsverkehrswacht Oranienbaum Übernachten in Oranienbaum: Verein bietet Plätze für Wohnmobile an

Von Andreas Behling 09.02.2017, 13:00

Oranienbaum - Die Gebietsverkehrswacht (GVW) Oranienbaum möchte auf ihrem vereinseigenen Wohnmobilplatz in diesem Jahr drei weitere Stellflächen anlegen. „Es ist noch ausreichend Platz vorhanden. Nach Abschluss des Vorhabens können wir zehn Wohnmobile parallel unterbringen“, sagt der GVW-Vorsitzende Friedhard Weber.

Um das Angebot zu verbessern, denkt der Verein auch über die Installation einer Gemeinschafts-SAT-Anlage nach. Diese würde den Fernsehempfang optimieren. „Der ist nämlich per Antenne nicht überall auf unserem Areal gegeben“, so Weber.

Die Verkehrswacht betreibt den Stellplatz seit Ende Mai 2012. Im vergangenen Jahr wurden 83 Übernachtungen registriert. Damit blieb die Frequentierung - trotz einer sehr schwachen Belegung im Herbst - nahezu gleich. 2015 waren 86 Übernachtungen verzeichnet worden.

Laut der Statistik nutzten die Besatzungen von 21 Wohnmobilen oder Caravans das Angebot als Tagestouristen. 16 „Einheiten“ - hier stieg die Kurve leicht an - blieben zwei Nächte, sechs für drei Nächte. Zwei Einheiten verweilten sieben und mehr Tage auf dem Platz. „Die kamen mit Pkw und Anhänger. Zehn Mal wurde die Anlage zum Auftanken der Mobile mit frischem Wasser und zur Schmutzwasserentsorgung genutzt. 22 Mobile griffen auf den Komfort unserer Dusche zurück“, sagt Weber.

Die meisten Touristen kamen aus Deutschland. Sie waren zum Beispiel aus Berlin, dem Erzgebirge und Niedersachsen angereist. Auf den Plätzen folgten die Niederlande und Belgien. Zumeist auf der Durchreise machten aber auch Schweden, Engländer und Italiener Station.

„Aufgefallen ist uns“, erzählt der Vereinschef, „dass wohl 80 Prozent der Besucher das Angebot der benachbarten Tankstelle nutzten. Dort versorgten sie sich mit Frühstücksbrötchen und Mittagessen.“ Mit Erleichterung registrierte er, dass der tägliche Unterricht der Jugendverkehrsschule keineswegs als störend empfunden wurde. Im Gegenteil: „Recht häufig schauten Camper dem Geschehen zu und lobten die Arbeit.“

Wörlitz, Ferropolis, das Bauhaus Dessau, die Goitzsche bei Bitterfeld, das Oranienbaumer Schloss und die Stadtkirche gehörten zu den touristischen Zielen, die oft und gern ins Visier genommen wurden. „Die Anstrengungen bei der Sanierung unseres Schlosses und des Parks sind gewürdigt worden. Andererseits wirkte Oranienbaums Innenstadt auf die Gäste verlassen. Ihr fehlen die Anziehungspunkte“, fasst Weber etliche Gespräche zusammen.

Nicht selten wurde nach einer Gesamtradverkehrskarte gefragt, um alle Ziele zu erreichen. Mancher Radweg sei zudem in einem schlechten Zustand gewesen. „Die Verlegung von Gasleitungen sorgte für einen Sturzacker“, urteilt der Oranienbaumer, der die Auffassung vertritt, dass die Stadt in der Nutzung des Tourismus als Wirtschaftsquelle noch große Reserven hat.

Stark an sich arbeiten muss Weber zufolge indes mancher Wohnmobilfahrer. Es gebe einige, die seien nicht bereit, für die Entsorgung von Fäkalien und die Wasseraufnahme zu zahlen. Verhindern könnte das nur eine Kontrollperson. „Doch so eine Art Hausmeister würde sich finanziell nicht rechnen“, so der Vereinsvorsitzende. (mz)