Trinkwasser Trinkwasser: Proben sind erneut völlig ohne Keime
COBBELSDORF/MZ. - Das Daumendrücken hat sich offensichtlich gelohnt: Das Trinkwasser in Köselitz und Cobbelsdorf ist wieder keimfrei. Wie der Wasserversorger am Samstag den Medien mitteilte, ist in den aktuellen Proben vom 20. Oktober keine Belastung mehr festgestellt worden. Damit sei das Trinkwasser seit dem 4. Oktober keimfrei.
Der Einsatz von Chlor zur Desinfektion werde zurückgefahren, teilte der Versorger, die Heidewasser GmbH in Magdeburg, mit. Zur Sicherheit sollen aber am 26. Oktober und 2. November weitere Proben genommen werden.
Abkochgebot wird aufgehoben
Die Angaben des Unternehmens bestätigt am Sonntag auch Wittenbergs Amtsärztin Sebnem Kaynak auf MZ-Anfrage. "Wir werden am Montag das Abkochgebot aufheben", kündigt die Leiterin des Gesundheitsamtes an. Nach ihrer Auffassung sei auch das Beifügen von Chlor nicht mehr zwingend erforderlich. Das werde aber mit dem Versorger noch abgestimmt.
Die Bakterien waren zum ersten Mal am 29. August in Trinkwasserleitungen bei einer Routineüberprüfung des Landratsamtes entdeckt worden. Die betroffenen Haushalte wurden per Handzettel informiert. "Das ist effektiv und nicht mittelalterlich", sagt dazu Kaynak, die damit auf eine MZ-Kritik reagiert.
Nach der Feststellung der Verschmutzung habe die Heidewasser GmbH die Leitungen gespült und anschließend gechlort. Außer Köselitz und Cobbelsdorf waren auch die Orte Wahlsdorf, Senst, Pülzig und Wörpen betroffen. Dort wurden aber in letzter Zeit keine Keime mehr gefunden.
Rätselraten über die Ursachen
Die Ursachen für die Belastungen des Trinkwassers sind aber weiter unklar. Die Verschmutzungen in den Wasserleitungen könnten laut Kreisverwaltung bei der Verlegung einer neuen Leitung passiert sein. Seit der Bekanntgabe der Trinkwasser-Probleme häuften sich die Anfragen im Gesundheitsamt. "In jüngster Zeit ging es aber vor allem um die Frage der Entschädigung", so Mitarbeiterin Brigitte Seelig. Ansprechpartner dafür sei aber die Heidewasser GmbH, die müsste - wenn überhaupt - die Mehrkosten fürs Abkochen übernehmen. Die Chancen dafür seien in Anbetracht der eher geringen Verschmutzungen nicht wirklich hoch.
Für Fragen von Bürgern stehen das Wittenberger Gesundheitsamt unter Telefon 03491 / 47 93 35 und die Heidewasser GmbH unter Telefon 0391 / 2 89 68 21 zur Verfügung.