Tödlicher Unfall in Wittenberg Tödlicher Unfall in Wittenberg: Fehler kostet Leben eines Menschen

Wittenberg - Die Hintergründe des tödlichen Unfalls vom Sonntagnachmittag sind tragisch: Den verunglückten Motorradfahrer trifft offenbar keine Schuld. Er befand sich, wie Polizei-Sprecher Ralf Moritz am Montag bestätigte, zum einen auf der Straße, die zur Vorfahrt berechtigt, nämlich auf der Berliner Straße. Der 49-jährige Wittenberger kam laut Polizeibericht von der Sternstraße und war gerade auf die „Berliner“ abgebogen.
Zum zweiten konnte er nicht damit rechnen, dass aus der Seitenstraße, der (alten) Annendorfer Straße ein Fahrzeug auf die Berliner Straße einbiegt. Die ist, zumindest für ein kurzes Stück, Einbahnstraße. Der 33 Jahre alte Fahrer des Renault, mit dem die Maschine kollidierte, hat womöglich einen Fehler gemacht, der einen Menschen das Leben kostete.
Gegen ihn ist laut Moritz ein Strafverfahren wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung eingeleitet worden. Die an dem Unfall beteiligten Fahrzeuge sind überdies beschlagnahmt worden und werden jetzt technisch untersucht.
Die Familie aus Wittenberg, die in dem Renault saß - neben dem Mann am Lenker eine 32-jährige Beifahrerin sowie zwei Kinder im Alter von 13 und einem Jahr - erlitten einen Schock und wurden ins Krankenhaus eingeliefert. Der Suzuki-Fahrer hatte keine Chance, er starb in Folge der schweren Verletzungen noch an der Unfallstelle, so die Polizei. Die Ermittlungen zum Unfallhergang sind laut Moritz noch nicht abgeschlossen, sie werden vom Verkehrsermittlungsdienst des Reviers geführt.
Motorradfahrer besonders gefährdet
Der Polizeisprecher weist darauf hin, dass Motorradfahrer gefährdeter sind als jene, die im Auto sitzen, sie verfügen über weniger Schutz. Verhängnisvolle Unfälle, an denen Kradfahrer - nicht selten schuldlos - beteiligt sind, ereignen sich immer wieder. Gleich zwei Menschen verloren ihr Leben vor zwei Jahren bei einem Unfall an der Ecke Dessauer Straße/Ernst-Moritz-Arndt-Straße in Wittenberg.
Ein damals 21-jähriger BMW-Fahrer hatte die Vorfahrt einer Suzuki missachtet, Kradfahrer und Sozia erlagen kurz nacheinander im Krankenhaus ihren schweren Verletzungen. Ende Juli dieses Jahres waren eine getötete Person und zwei Schwerverletzte Folge eines Unfalls auf der B 2, an dem ein Motorrad mit Seitenwagen beteiligt war. In dem Fall allerdings war das Gespann auf die Gegenfahrbahn geraten. (mz)