Sturmschaden im Wittenberger Tierpark Sturmschaden im Wittenberger Tierpark: Fluchtversuch eines Bartkauzes gescheitert

Wittenberg - Mit dem Schrecken davongekommen sind Tiere und Belegschaft des Wittenberger Tierparks. Der Schaden ist dennoch beträchtlich - ein Baum fiel am Dienstagnachmittag auf das Gehege von zwei Schnee-Eulen und zwei Bartkäuzen. Ein Bartkauz wagte daraufhin einen Fluchtversuch - wurde aber tags darauf schon wieder eingefangen.
Fluchtversuch vereitelt
„Ich hatte am Dienstag Spätschicht - da gab es einen ordentlichen Rums aus dem Nichts. Und dann haben meine Kollegin und ich gedacht, ,Oh Gott, wir müssen die Eulen da irgendwie herausholen’“, erzählt Lisa Krautschick, Mitarbeiterin des Wittenberger Tierparks. Sturmtief „Niklas“ hat sich hier, wie auch andernorts im Landkreis Wittenberg, ausgetobt. „Vor allem das Schnee-Eulen- und Bartkauzgehege ist betroffen. Ein Baum aus dem Stadtpark ist über den Zaun in das Gehege gefallen, hat die Schutzhütte und das Netz über dem Gehege zerfetzt.
Zum Glück sind nicht alle Vögel abgehauen. Wir konnten sie noch am selben Tag evakuieren“, erklärt die 20-Jährige. Die beiden Schnee-Eulen und einen Bartkauz haben der Chef Mario Lindemann zusammen mit Heike Schmidtke und Matthias Seifert aus dem Gehege geholt, der andere ist dem Ruf der stürmischen Freiheit gefolgt und konnte erst am Donnerstagnachmittag unter einer Konifere im Stadtpark gefunden werden. „Die sind es ja gewöhnt, gefüttert zu werden. Beim Einfangen hat er zwar ordentlich Krach geschlagen, aber es war nicht so schwer“.
Schaden wird beseitigt
Lisa Krautschick hat noch jetzt ein mulmiges Gefühl, wenn sie durch den Tierpark geht. „Natürlich geht einem das nahe als Tierpfleger. Schließlich sind das unsere Schützlinge - und auch, wenn so eine Eule eben nicht so aufregend oder besonders ist wie ein Affe, dann gehört sie doch trotzdem zu unserer Zoo-Familie“, erklärt sie. „Wir haben dann am Abend noch die Uhus gefüttert und neben den Sturmschäden gestanden und gezittert, dass nicht noch etwas herunterfällt.“
Die Mitarbeiter des Tierparks haben in der Zwischenzeit die Schäden begutachtet - andere Stellen des kleinen Zoos neben der Altstadt sind nicht betroffen. „Und jetzt müssen wir eben mit der Versicherung sprechen, damit die Schäden beseitigt werden können“, erzählt Lisa Krautschick. Neben dem Umfall-Baum wird derzeit noch ein zweiter Baum gegen die Schwerkraft gesichert. Er soll am Sonnabend gefällt werden.
Vorsicht ist geboten
„Die Bereiche, die für Besucher nicht zugänglich sind, haben wir mit Absperrband gekennzeichnet. Da halten sich die meisten dran“, erzählt die junge Frau. Auch im Park flattern Bänder. Vereinzelt sieht man trotzdem Fußgänger im Sperrbereich. Der Zugang zum Tierpark, der normalerweise hinter der Jahn-Turnhalle von der Parkseite erfolgt, war am Karfreitag ebenfalls gesperrt. „Die Gäste konnten über den Spielplatz in der Pfaffengasse zu uns kommen. Nach dem Baumfällen am Samstag wird aber der normale Zugang wieder geöffnet“, erklärt sie. (mz)

