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Stereo City liefert die volle Dosis Techno

Von ULF ROSTALSKY 16.08.2009, 17:52

GRÄFENHAINICHEN/MZ. - Tausende pilgerten am Sonnabend nach Ferropolis, das längst zur Stereo City geworden war. Die Party des Wittenbergers Christoph Bolz dauerte bis zum Sonntagmittag und war von Anfang an auf dem Weg, Rekorde zu brechen.

Mit 3 000 bis 4 000 Besuchern rechnete der Wittenberger im Vorfeld des Spektakels unter Baggern. Eine Zahl, die eine Stunde vor Mitternacht fast undenkbar schien. Nur ein paar Leute tummelten sich vor der Minimal-Open-Air-Stage unterm Bagger, als erst Der Krüger und dann Christoph Bolz auflegten. Doch schon in der Orangerie ging es ganz anders zu. Im Main-Techno-Tempel tanzten die ersten jungen Fans bereits. Die Bässe wummerten durch die Nacht. Sven Hanke vs. Famys in Hochform. "Das wird hier alles. Die Leute kommen noch." Die Schlaitzer David Miemichen, Peter Müller und Maik Kraft wussten das aus Erfahrung. Sie waren am Wochenende das dritte Mal bei Stereo City - nach der Premiere vor Jahresfrist und dem Techno-Spektakel im Winter. Tatsächlich schickte sich zur selben Zeit eine lange Blechkarawane an, die Stadt aus Eisen zu erobern. Zeit bis zu den wirklichen Größen der Nacht hatten die Freunde elektronischer Musik ohnehin noch mehr als genug. Ruhe in der Nacht gilt nicht für Techno-Jünger. Und erst recht nicht in der Stereo City. Troy Pierce zum Beispiel trat erst gegen 3 Uhr in Aktion, weitere drei Stunden später eroberte Manu le Malin in der Techno Main das Podium.

"Kein Problem", erklärten Nadine Kaiser und Carolin Rieger. "Party ist Party." Und cooles Auftreten ganz einfach Pflicht. Mit Sonnenbrille im Gesicht wanderten die beiden jungen Frauen durch die Nacht. Trotz Dunkelheit, trotz Nebelschwaden. Auffallen war angesagt im Techno-Tempel, Bewegung im Takt der Bässe ohnehin.

Still blieben in der Stereo City nur wenige. Vielleicht die Sanitäter des DRK, die auf einen ruhigen Dienst in lauer aber lauter Sommernacht hofften. Und die großen buntbemalten Fische, die im Electro & House-Zelt an der Decke hingen. Ric D. hatte hier gerade den Bann gebrochen und die ersten Fans zum Tanzen bewegt, Tom B. sollte ihm gleich folgen. "Musik ohne Pause, das macht die Party hier aus. Das findest du nicht so schnell wieder", meinten nicht nur die Schlaitzer Miemichen, Müller und Kraft. Die Techno-Party unterm Bagger hat sich herumgesprochen wegen des Mixes, den sie bietet.

Ambitionierte junge Künstler und seit der Wochenend-Auflage auch internationale Größen spielen in der "eisernen Hauptstadt des Technos", wie Party-Macher Christoph Bolz die Arena immer wieder nennt. Die Sonne im Zenit, Finale in der Stereo City. Bässe ertönen gegen 12 Uhr Mittag ein letztes Mal. Die Stille danach wirkt nach der Nacht im Techno-Fieber fast schon wieder unnatürlich.