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Sporthalle Bad Schmiedeberg Sporthalle Bad Schmiedeberg: Perfekt und so gut wie fertig

Von marcel duclaud 06.08.2014, 11:21
Bernd Gottschalk (rechts) führt durch die neue Halle.
Bernd Gottschalk (rechts) führt durch die neue Halle. Archvi/kuhn Lizenz

bad schmiedeberg/MZ - „Theoretisch“, sagt Bad Schmiedebergs Bürgermeister Stefan Dammhayn (CDU), „könnten wir hier Montag ans Netz gehen.“ Er meint die Sporthalle gegenüber der Schule, wo die Arbeiten in der Tat weit gediehen sind. Das für die Stadt so wichtige Projekt - bisher existierten lediglich Provisorien, eine Turnhalle, die diesen Namen verdient, gab es nicht - steht kurz vor dem Abschluss.

Selbst die Fahrradständer sind schon montiert und der Schriftzug am Eingang verweist auf die neue Errungenschaft der Kurstadt. Die Halle ist bis auf Kleinigkeiten fertig, auch der Außenbereich mit gepflasterten Wegen, mit Weitsprung- und Kugelstoßanlage, mit 100-Meter-Bahn und einem so genannten Multifunktionsspielfeld hat längst Gestalt angenommen. Lediglich der Parkplatz muss noch gemacht und die Zufahrt erneuert werden. Im Herbst folgt dann die Bepflanzung: mit Bäumen, Sträuchern, Rasen.

Die Sportfreunde in Bad Schmiedeberg haben schwere Zeiten hinter sich, ebenso der Schulsport. Das lange Jahre genutzte Provisorium war so marode, dass es gesperrt werden musste. Die Stadt hat eine gefühlte Ewigkeit auf das grüne Licht und die nötige Förderung für das Errichten einer zeitgemäßen Sporthalle gewartet, jahrzehntelang sind Anträge geschrieben worden. Das Warten ist bald vorbei - Schüler und Vereine müssen nicht mehr fahren, sie können in Kürze vor Ort Sport treiben. (mac)

Der Eröffnung der nagelneuen, rund 3,5 Millionen Euro teuren Sporthalle, auf die die Stadt so lange warten musste, steht nichts mehr im Wege. Sie soll zum Schulbeginn zunächst relativ unspektakulär in Betrieb genommen werden, am 8. September, zur ersten oder zweiten Schulstunde. Die eigentliche hochoffizielle Einweihung ist erst für den 15. Oktober vorgesehen - samt Ministerpräsident und Innenminister. Weil die Neugier aber groß ist, hat der Bürgermeister schon einmal Stadträte und Verwaltungsmitarbeiter zu einer Stippvisite eingeladen.

Jene, die gekommen sind, waren offenkundig beeindruckt. Sowohl davon, wie schnell so eine moderne Sporthalle errichtet wird heutzutage. „Das ist sagenhaft“, hieß es nicht nur einmal bei der Besichtigung. Vor etwa einem Jahr war erster Spatenstich. Als auch von der Bauweise und den Möglichkeiten, die die neue Halle bietet.

Eine Menge Know-how

Allein die Dachkonstruktion aus Holz, Glas und Stahl ist ein Hingucker. Ebenso wie die „Trennwand“, die auf Knopfdruck herunterfährt und aus einer zwei Sporthallen macht, eine für die Grund-, eine für die Sekundarschule. Aus dem großen 20 mal 40 Meter großen Spielfeld werden so kurzerhand zwei kleine. Keine Frage, dass die Sportgeräte nicht einfach herum stehen, sondern hinter Türen verschwinden. Keine Frage, dass an die farbliche Abstimmung gedacht wurde zwischen Schule und Turnhalle.

Es gibt einen Zuschauerbereich, der rund 150 Plätze bietet und mit einem Netz geschützt werden kann. Es gibt eine Sound-Anlage, die so perfekt funktioniere, dass kein Echoeffekt zu vernehmen ist: „Im Vorfeld haben extra schallschutztechnische Untersuchungen stattgefunden“, berichtet Bernd Gottschalk aus der Bauverwaltung, der die Gruppe durch die Halle führt. Er vergisst nicht Lüftungsanlage und Fußbodenheizung zu erwähnen, zeigt Umkleiden und Sanitärräume. Die Stadt hat sich nach seinen Worten überdies für ein modernes LED-Beleuchtungskonzept entschieden. Das koste zwar zunächst mehr, werde im Endeffekt aber trotzdem billiger, weil Stromkosten gespart werden. „In so einer Halle“, sagt Gottschalk, „steckt eine Menge Know-how.“

Das wird die Sportfreunde der Region freuen. Klar ist allerdings auch, dass nun Nutzungsgebühren fällig werden. „Die alte Halle“, sagt Dammhayn, „war so marode, da konnten wir nichts nehmen.“ Das soll sich ändern. „Ausgerechnet“, so der Bürgermeister, „sind die Gebühren bereits, beschlossen allerdings noch nicht.“