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Gedenkkultur in Sachsen-Anhalt So wird in Wittenberg an die Opfer des Nationalsozialismus erinnert

Am 27. Januar jährt sich die Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz zum 80. Mal. Christoph Maier erklärt, was in Wittenberg vor und in der Stadtkirche geplant ist.

24.01.2025, 14:30
Christoph Maier ist Direktor der Evangelischen Akademie Sachsen-Anhalt in Wittenberg. Am 27. Januar spricht er auf einer Gedenkveranstaltung.
Christoph Maier ist Direktor der Evangelischen Akademie Sachsen-Anhalt in Wittenberg. Am 27. Januar spricht er auf einer Gedenkveranstaltung. (Foto: Klitzsch)

Die Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz jährt sich am 27. Januar zum 80. Mal. Allein in diesem Lager waren zur Zeit des Naziterrors im Zweiten Weltkrieg mehr als eine Million Menschen ermordet worden, die meisten von ihnen waren Juden. An die Befreiung wird auch in Wittenberg erinnert. Wie, darüber hat Corinna Nitz mit Christoph Maier gesprochen. Maier ist Direktor der Evangelischen Akademie Sachsen-Anhalt und lädt mit Wittenbergs Oberbürgermeister Torsten Zugehör, Landrat Christian Tylsch, Stadtkirchenpfarrer Matthias Keilholz und der Geschäftsführerin des Awo-Kreisverbandes Corinna Reinecke zum Tag des Gedenkens ein.

Typischerweise finden die Gedenkveranstaltungen direkt an der Stätte der Mahnung vor der Stadtkirche statt. Diesmal wird in die Kirche eingeladen. Was ist geplant?

Da es sich um den 80. Jahrestag handelt, muss sich die Veranstaltung etwas vom bisherigen Prozedere absetzen. Wir beginnen am Montag um 12 Uhr in der Kirche mit Musik und einer literarischen Lesung durch den Pfarrer an der Stadtkirche, Fabian Mederacke. Danach werde ich die Hauptrede halten.

Wissen Sie schon, worüber Sie sprechen werden?

80 Jahre nach der Befreiung, an die wir erinnern, befindet sich die Welt im Umbruch. Ich glaube, wir haben eine Vertrauenskrise, in der mancher bereit ist, Oligarchen, Despoten und starken Männern zu vertrauen. Die Richtung macht mir Sorgen, denn es führt schnell dazu, dass diese Menschen sich über das Recht stellen. Neben der Demokratie ist die Rechtsstaatlichkeit das Prinzip, das Macht begrenzt und Minderheiten schützt und somit eine wichtige Lehre aus der Geschichte.

Was ist im Anschluss an die Gedenkstunde geplant?

Wir laden an die Stätte der Mahnung ein. Dort wird es unter anderem ein kurzes Gebet geben und eine Kranzniederlegung durch den Oberbürgermeister.