Schweinegrippe Schweinegrippe: Tausende Impfdosen sind übrig
WITTENBERG/MZ/WAM. - Die Krankheitsverläufe seien "in aller Regel milde" gewesen. "Mir ist kein Fall bekannt, der stationär behandelt werden musste", sagt Frau Kaynak.
Inzwischen hat sich die Lage weiter beruhigt. Die Meldungen von Infektionen halten sich in Grenzen. Das, so sagt Frau Kaynak, liegt zum einen an den Ärzten. "Wo mehr Abstriche gemacht werden, wird auch mehr gefunden", sagt sie. Inzwischen werden die Mediziner angehalten, nur noch bei Patienten aus Risikogruppen Speichelproben zu nehmen. Dem Landkreis wird auch nicht mehr jeder Verdachtsfall gemeldet. "Inzwischen werden wir nur noch von den Laboren informiert, wenn sich eine Probe als positiv herausgestellt hat", so Frau Kaynak.
Mit Ausbrüchen der Schweinegrippe wie in Mühlanger, wo im Oktober an der Grundschule 28 Fälle in kürzester Zeit aufgetreten waren, rechnet Frau Kaynak nicht mehr. Kurz vor den Herbstferien war bei fünf Kindern das Virus nachgewiesen worden, am Ende hatten sich 28 infiziert. Der erste Fall ist im Mai 2009 dokumentiert. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Magdeburg war der Mann in Mexiko gewesen und hatte nach seiner Rückkehr bei einer arbeitsmedizinischen Untersuchung über eine leicht verstopfte Nase geklagt.
Erloschen ist inzwischen auch der Impfwille bei der Bevölkerung. Man habe etwa 12 000 Dosen ausgegeben, noch einmal so viel lagerten derzeit in der Kreisverwaltung, sagt Amtsärztin Kaynak. "Impfungen werden nur noch vereinzelt nachgefragt", schlussfolgert sie. Im November 2009 war kurzfristig aus einzelnen Praxen ein Mangel an Impfstoff gemeldet worden, inzwischen gibt es ihn in Hülle und Fülle. "Wir gehen davon aus, dass das Land den Impfstoff wieder abholt", sagt Frau Kaynak. Die Auslieferung sei ja bereits gestoppt. Was mit dem Eigentum des Landes geschehen soll, werde ja auch schon diskutiert.