Schwanenteich in Wittenberg Schwanenteich in Wittenberg: Erholen in der Stadt

Wittenberg - Die Gänse wollen wohl mitreden. Kaum hat der Oberbürgermeister zu seinen Ausführungen angesetzt, hebt drüben auf der Insel mit dem Enten(!)-Haus das große Schnattern an, kurz darauf zischen mehrere der massigen Vögel über die Köpfe von Torsten Zugehörs Zuhörerschar hinweg. Es gibt etwas zu feiern am Schwanenteich: Er ist jetzt fertig. Wirklich. Jetzt, Freitagmittag und kalt aber sonnig, werden die Absperrgitter weggeräumt, das übernimmt netterweise die Feuerwehr.
Über Wochen hinweg hatte sich die Freigabe des für rund 1,7 Millionen Euro und in zwei Bauabschnitten neu hergerichteten Anlage rund um den Teich verzögert, schuld daran waren wie berichtet noch fehlende Geländer sowie - das Wetter. All das darf man jetzt aber vergessen: Die Wittenberger und ihre Gäste haben einen wunderbaren Erholungsraum zurückgewonnen, von dem auch Zugehör, wie er sagte, hofft, dass sie ihn pfleglich behandeln als ihren, wer weiß, neuen „Lieblingsort“.
Etwa ein Jahr haben die Arbeiten insgesamt gedauert, die Böschungsmauer auf der Nordseite wurde neu angelegt, die Wege dito. Zusätzliche Bänke wurden aufgestellt, wie Bauleiterin Doreen Janocha mit spürbarer Zufriedenheit und wohl auch ein bisschen Stolz berichtet. Und 4.000 Frühblüher, Narzissen, Blaustern und Krokus, warten nur darauf, sich der Sonne und Wärme entgegenzustrecken.
Was nun noch fehlt, ist die Beleuchtung. Die Installationen dafür sind laut Janocha bereits eingebaut, man erkennt sie an den roten Pfosten hie und da.
Beleuchtet wird die im Dunkeln sonst wenig einsehbare Nordseite - womöglich sogar mit mitlaufendem Licht, also einer Art Vandalenschutz. Komplett neu gestaltet ist, als Teil der Grünanlage, auch der Bereich rund ums Flüchtlingsboot, mit Kiesstreifen, Blühwiese und einem kleinen Hain aus Jungbäumen. Dafür hatte sich bekanntlich der Stadtrat ausgesprochen, nachdem es in der Vergangenheit mehrfach zur Brandanschlägen auf das Mahnmal gekommen war.
Mit von der Partie waren bei der Freigabe auch zwei Partner der Stadt, die Bürgerstiftung und SKW, dank deren Hilfe der Schwanenteich seit 2020 wieder Fontänen hat - und dank Stiftung auch das Entenhaus. Die wiederhergestellte historische Grünanlage sei ein „Zeichen sehr, sehr guter Zusammenarbeit“, erklärte SKW-Geschäftsführer Carsten Franzke. (mz)