Schülerreise nach Mogiljow Schülerreise nach Mogiljow: Geburtstagslied kommt in Weißrussland an

Wittenberg/Mogiljow - „Wir sind mit unseren Sprachkenntnissen gut zurecht gekommen und haben dazu gelernt.“ Mit diesem Resümee sind Jugendliche aus Wittenberg von einer mehrtägigen Fahrt nach Weißrussland zurückgekehrt. Die Russisch-Schüler des Lucas-Cranach-Gymnasiums waren mit der Deutsch-Russländischen Gesellschaft (DRG) nach Mosyr, Gomel und in Wittenbergs künftige Partnerstadt Mogiljow gereist.
Es war die 27. Fahrt in 27 Jahren und einmal mehr hatte die DRG gemeinsam mit ihren Partnern ein abwechslungsreiches Programm vorbereitet Neben Treffen mit Jugendlichen aus Belarus standen auch Kultur und Geschichte des Landes im Mittelpunkt.
Einen besonderen Höhepunkt hielt gleich der erste Tag bereit. Das Tanztheater „Alexis“ vom Kulturpalast eines erdölverarbeitenden Kombinates feierte mit einem entsprechenden Programm vor etwa 800 Zuschauern sein 20-jähriges Bestehen. Da wollten die Wittenberger natürlich zum Gelingen beitragen und hatten extra zwei Lieder und einen Tanz vorbereitet. Gesungen wurde auf der großen Bühne, natürlich mit Herzklopfen pur, aber auch mit Erfolg.
Beim russischen Geburtstagslied stimmte der gesamte Saal mit ein. Für den Tanz nach Abba-Melodien gab es dann beim anschließenden Freundschaftsabend viel Beifall und lobende Worte vom Ensemble-Leiter Alexander Senschenko.
Nicht leicht zu lernen
Eine Schule mit verstärktem Deutsch-Unterricht stand in Gomel mit auf dem Besuchsplan. In zwei Gesprächsrunden erfuhren die Gäste, dass jene Schüler, die die Sprache besonders gut beherrschen, gerne in der Bundesrepublik studieren möchten. Einig war man sich auch darüber, dass beide Sprachen nicht gerade leicht zu lernen sind. Die bisherige Kenntnisse reichten, um erste Gespräche in der jeweiligen Fremdsprache zu führen.
Alte Bekannte warteten in Mogiljow auf die Gäste aus der Lutherstadt. Einige Wittenberger hatten während der musikalischen Jugendbegegnung weißrussische Mädchen und Jungen an einem Wochenende bei sich zu Hause zu Gast. Da war die Wiedersehensfreude bei einem kleinen Konzert in der Kunstschule Nr. 4 groß, ebenso bei einem gemeinsamen Discobesuch am Abend. Geschichtlich wurde es unter anderem bei einem Besuch einer Gedenkstätte für eine erbitterte Panzerschlacht im Zweiten Weltkrieg.
Hier wird übrigens der Toten beider Seiten gedacht. In einem ethnographischen Museum, einem nachgebauten weißrussischen Dorf, lernten die Gäste nicht nur die Lebensweise der Bevölkerung kennen, sondern auch deren Handwerke.
Berührender Abschluss
Am letzten Tag, hier ging es in die Hauptstadt Minsk, wurde der zweiten Teil einer Gedenkstätte für das Vernichtungslager Trostenez besucht. Hier wurden über 200000 Einheimische und Juden aus mehreren europäischen Ländern erschossen. Ein berührender Abschluss einer erlebnisreichen Fahrt.
Niklas Hoffmann zeigte sich vor allem von der Gastfreundschaft beeindruckt. Aber auch die kulturellen Veranstaltungen und die Landschaften haben ihm gefallen. Ähnlich äußerte sich Lucas Lieder. „Besonders beeindruckt haben mich das extrem ausgeprägte Kulturbewusstsein und die starke Gebundenheit der Weißrussen an ihre Kultur.“
Bei Treffen habe er das Gefühl gehabt, zur Familie zu gehören. Beide würden gern noch einmal an einem solchen Jugendaustausch teilnehmen. Dabei spielt natürlich auch die Gelegenheit eine Rolle, seine Sprachkenntnisse selbst zu überprüfen. Lucas Lieder meinte dazu: „Die Fahrt motiviert zum weiteren Erlernen der russischen Sprache.“ (mz)

