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Entwicklung an den Schulen Schüler im Landkreis Wittenberg bleiben immer öfter ohne Abschluss

Landkreis Wittenberg legt Daten zu Schulen und Bildung vor. Die Zahl der Mädchen und Jungen, die unterrichtet werden, wächst. Allerdings auch die der Sitzenbleiber und jener, die keinen Abschluss schaffen.

Von Marcel Duclaud 07.03.2025, 14:00
Bei der Sitzung des Ausschusses spielt die Schulentwicklung eine Rolle.
Bei der Sitzung des Ausschusses spielt die Schulentwicklung eine Rolle. (Foto: Marcel Duclaud)

Wittenberg/MZ. - Die Zahl der Schüler im Landkreis Wittenberg steigt. Das ist bei der jüngsten Sitzung des Ausschusses Kultur, Schule und Sport am Mittwochabend dargelegt worden. Besuchten im Zeitraum 2021/22 noch 10.834 Mädchen und Jungen allgemeinbildende Schulen, sind es aktuell 11.381. Das hat natürlich Auswirkungen auf die Anzahl der Klassen. Die sind ebenfalls angestiegen: von 561 auf jetzt 579.

Deutlich mehr Berufsschüler

Ähnliches gilt für die berufsbildenden Schulen im Landkreis Wittenberg, auch dort werden gegenwärtig mehr junge Leute registriert. Waren es im Zeitraum 2021/22 noch 684, sind es aktuell nach Angaben der Kreisverwaltung deutlich mehr, nämlich 921. Das liege nicht zuletzt, hieß es bei dem Treffen des Ausschusses, an den attraktiven Angeboten des Berufsbildungszentrums in Wittenberg.

Ausgebildet werden unter anderem Fachkräfte für Lebensmitteltechnik, Pferdewirte, Konstruktions- und Industriemechaniker, Metallbauer, Kaufleute im Einzelhandel und für Büromanagement, Verkäufer, Kfz-Mechatroniker, Tierwirte, Agrarservice-Fachkräfte. Hinzu kommen Berufsfachschule, die Fachoberschule oder das Berufsvorbereitungsjahr.

Weniger erfreulich ist unterdessen eine andere Entwicklung: Die Zahl der Sitzenbleiber, also der nicht in die nachfolgende Klassenstufe versetzten Mädchen und Jungen, wächst ebenfalls. Waren es laut der Statistik des Landkreises Wittenberg im Zeitraum 2021/22 lediglich 2,2 Prozent, sind es inzwischen 3,5 Prozent. Das teilt sich folgendermaßen auf: Grundschulen 0,9 Prozent, Sekundar- und Gemeinschaftsschulen 8,3 Prozent, Gymnasien und Gesamtschulen zwei Prozent, bei Förderschulen sind es 2,3 Prozent.

Dass die Herausforderungen, die an die Schulen gestellt werden, nicht eben kleiner werden, verraten weitere Daten, die im zuständigen Fachdienst der Verwaltung erhoben werden. Zum Beispiel die Zahl der Schüler mit ausländischer Staatsangehörigkeit. Waren es im Landkreis im Schuljahr 2021/22 noch 611 Kinder und Jugendliche (5,6 Prozent), sind es nun 1.028 (neun Prozent).

Was anwächst, ist außerdem der Anteil der Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf: von 945 auf jetzt 1.011. An Förderschulen werden davon 651 Mädchen und Jungen unterrichtet (64 Prozent), an gewöhnlichen Schulen 360 (35 Prozent). Schwerpunkte sind Schwierigkeiten beim Lernen, die geistige sowie die emotionale und soziale Entwicklung.

Auffälliges Verhalten

Gestiegen ist außerdem die Anzahl der Kinder und Jugendlichen, die zeitweise vom Unterricht ausgeschlossen werden, wegen auffälligem Lern- und Sozialverhaltens: und zwar von 51 (0,5 Prozent) auf 72 (0,7 Prozent). Auf Förderschulen entfällt der Großteil der Ausgeschlossenen: 44 Prozent.

Die letzte Aufstellung der aktuellen Zahlen betrifft den Bildungserfolg. Und auch diese Daten sind durchwachsen. Die Zahl der Kinder ohne Abschluss ist stark angestiegen: von 99 im Schuljahr 2020/21 auf 168 im Schuljahr 2023/24. Bei jenen, die die Hochschulreife erlangen, sinkt die Zahl der Absolventen hingegen: von 255 auf 231. Bei Fachhochschulreife und erweitertem Realschulabschluss bleibt sie konstant, bei Real- und Hauptschulabschluss steigt sie an.

Ob die nun vorgelegten Zahlen denn Konsequenzen haben, wollte bei der Sitzung Anja Aichinger, Leiterin des Gymnasiums Leucorea, wissen. Darauf Vizelandrat Jörg Hartmann: „Wir werden sie analysieren und uns intensiv damit beschäftigen."