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Schulbusverkehr Schulbusverkehr: Cranach-Gymnasium und Engels-Grundschule diskutieren weiter

Von Karina Blüthgen 02.06.2017, 18:28
Emotional, aber sachlich diskutierten Eltern und Verwaltungsvertreter über die Bushaltestelle am Gymnasium
Emotional, aber sachlich diskutierten Eltern und Verwaltungsvertreter über die Bushaltestelle am Gymnasium Klitzsch

Piesteritz - Eigentlich war alles gesagt und geschrieben in Sachen Schülerverkehr für das Lucas-Cranach-Gymnasium. Die Verwaltung hatte die Argumente abgewogen, der Wittenberger Stadtrat hatte die Verlegung der Bushaltestelle für die aus Richtung Coswig kommenden Schüler in die Dessauer Straße beschlossen.

„Für 278 Schüler würde dies statt 82 dann 462 Meter Schulweg bedeuten“, rechnete am Mittwoch Schulleiter Bernd Ludlei vor. Entlang einer Straße, die werktags von bis zu 8.000 Pkw und 800 Lkw befahren wird.

Die Zusammenkunft der Elternvertretung des Lucas-Cranach-Gymnasiums war lange für den Mittwoch geplant. Kurzfristig war nach dem Stadtratsbeschluss eben dieses Thema dazu gekommen. Etwa drei Dutzend Eltern (zumeist aus Coswig), dazu Margitta Müller vom Stadtplanungsamt, der stellvertretende Landrat Jörg Hartmann, Stadtratsmitglied Horst Dübner (Linke) sowie Schülersprecher gingen fast das ganze Verfahren noch mal durch.

Ruhebedürfnis der Anwohner an der Busstrecke (Clara-Zetkin-Straße, August-Bebel-Straße) kontra Sicherheit der Schüler standen hierbei fast unversöhnlich gegeneinander.

Manchem mochte das Vorstellen aller Überlegungen zu lang erschienen sein. Aber es hatte auch sein Gutes. Nach gut eineinhalb Stunden emotionaler, aber sachlicher Diskussion kam eine Variante auf den Tisch, die eigentlich schon fast zu Beginn des Verfahrens von der Verwaltung verworfen worden war. Ob das Thema einer Vorplatzumgestaltung mit der Schule besprochen wurde, wollte Michael Trabitz wissen.

Der Vater sah zumindest die Möglichkeit, dass statt einer schön gestalteten Fläche eine Buswendeschleife direkt vor dem Gymnasium entstehen könnte.

Bei Durchsicht der Gesprächsnotizen durch Ludlei stellte sich heraus, dass von Seiten des Gymnasiums-Elternrates kein Pro oder Kontra dazu abgegeben worden war. Die Sicherheitsbedenken waren von der benachbarten Grundschule gekommen. „Auch die Grundschule hat ihre Bedürfnisse. Das müsste man ausdiskutieren“, befand Margitta Müller daraufhin.

Auch waren offenbar Bedenken wegen einer weiteren „Gefährdung“ durch den auf die Pestalozzi-Straße einbiegenden Bus aus der Stadtverwaltung geäußert worden. Jörg Hartmann (der Landkreis ist Träger der Schule und des Schülerverkehrs) wiederum favorisierte weiter eine zusätzliche Haltestelle auf der Ostseite der Pestalozzi-Straße.

„Die zweite Haltestelle mit dem Bus-Bahn-Knotenpunkt ist zwar nicht sehr weit entfernt. Aber der Bus spart ja die Durchfahrt durchs Quartier“, sah er durchaus eine Option für eine Aussteigevariante, ohne andere Straßen mit Busverkehr zu belasten.

Eltern wie Erzieher hatten zuvor eindringlich vor unberechenbaren Reaktionen der Schüler wie der Autofahrer gewarnt, wenn sich der Verkehr auf der Bundesstraße wegen haltender Schulbusse in der Hauptverkehrszeit wieder einmal staut. Auch Karl-Heinz Richter vom ADAC hatte noch einmal betont: „Jeder Meter zusätzlicher Schulweg erhöht die Gefahr für die Kinder.“ Und selbst „Tempo 30 wäre eine Scheinsicherheit“, fügte er hinzu. (mz)

Bleibt die Bushaltestelle doch vor dem Gymnasium?
Bleibt die Bushaltestelle doch vor dem Gymnasium?
Klitzsch