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Schlosskirche und Jugendherberge offen

Von Irina Steinmann 12.02.2007, 18:24

Wittenberg/MZ. - In der Schlosskirche verzeichnete Küster Ivo Behr am Montag bis zum Mittag bereits rund 30 Besucher - deutlich mehr als an gewöhnlichen Montagen im Februar; von einem schließungsbedingten Stau mochte Behr gleichwohl nicht sprechen. Wie sich herausstellte, war bereits am Wochenende eine Besichtigung möglich gewesen - nachdem sich die angekündigte Öffnung in der Vergangenheit aus Sicherheitsgründen mehrfach verzögert hatte. Oberhalb der Sakristei im Schlosshof, dem bis auf weiteres einzigen Zugang für Besucher, wurden an den Gerüsten eine Art Fangnetze angebracht, um Risiken während der Dacharbeiten auszuschließen.

Die Jugendherberge im Obergeschoss des Schlosses hatte gleich zum Auftakt am Wochenende ein ordentlich volles Haus: 60 Studenten der Berliner Humboldt-Universität waren die ersten Gäste. Die inzwischen wieder abgereisten jungen Leute befanden sich den Angaben zufolge auf einer Exkursion, die sie zuvor in die Lutherstadt Eisleben geführt hatte. Die Wittenberg-Information hatte in den Wochen der Schließung nach Auskunft ihres Chefs Stephan Schelhaas alle Hände voll zu tun, Gäste mit kleinem Budget auf ähnlich preiswerte Unterkünfte wie die Jugendherberge zu verweisen (die MZ berichtete).

Wie die Schlosskirche, wo für die Empore weiterhin "Betreten verboten" gilt, hat auch die Jugendherberge noch eine "No go"-Area. Es ist der Klubraum, wo sich am 18. Januar Teile des Kirchturms durch die Decke gebohrt hatten. Der Raum ist Baustelle und derzeit Arbeitsplatz von Mario Birkholz, dem Mitinhaber einer Trockenbaufirma aus Nudersdorf. Wenn Birkholz voraussichtlich Ende der Woche mit seiner Arbeit fertig ist, sind dann die Fußbodenleger dran.

Unterdessen gehen zwischen Himmel und Erde die wichtigsten und kompliziertesten Reparaturarbeiten weiter - die am Kirchturm selbst. Hinter der Absperrung liegen, wie ein kleines, abschreckendes Denkmal eines unberechenbaren Klimas, noch immer Teile der abgebrochenen Verzierungen auf dem Straßenpflaster.