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Rosakakadu und Königsittich

Von ULF ROSTALSKY 27.10.2008, 18:33

GRÄFENHAINICHEN/MZ. - "Aber einfach wird es nicht, Nachwuchs zu gewinnen", bestätigt Breternitz, der im Gräfenhainichener Verein für Ziergeflügel und Exoten Zuchtwart ist. Ganz sicher hänge dies auch damit zusammen, dass die Zucht ein nicht gerade preiswertes Hobby sei, fügt Vereinschef Frank Wittig dem Fakt hinzu.

Insgesamt 18 Mitglieder zählt der Verein in der Heidestadt und den Nachbarorten, dass es in absehbarer Zeit deutlich mehr werden, glauben die engagierten Züchter nicht. "Uns geht einfach der Nachwuchs aus", wissen sie. Obwohl gerade jetzt mit Andrew Wittig der Jüngste zu ersten Erfolgen ausgeholt hat. Was allerdings nicht heißen soll, dass er am Wochenende mit hohen Wertungsnoten überzeugen konnte. Die gab es in Gräfenhainichen nicht. Der Aufwand und das dafür notwendige Zeitpensum wären einfach von niemandem zu schultern gewesen, betonen die Gastgeber. Deshalb werde auf eine bunte Mischung der gezeigten Tiere geachtet.

Die Gräfenhainichener ließen dabei praktisch nichts aus. Sie zeigten Prachtfinken, exotische Weichfresser und Sittiche, mit denen sie in Züchterkreisen und darüber hinaus bereits für großes Aufsehen gesorgt haben. So ist Neustarter Horst Beyer mit den Agaporniden (Unzertrennliche) ein Achtungserfolg gelungen. Bei seinen Gebirgspapageien hat sich Nachwuchs eingestellt.

"So was muss einfach mal gesagt werden. Wo sonst bekommt man denn Lob dafür?", sagt Kurt Breternitz, der auch der Arbeit von Roland Krebs sehr viel abgewinnen kann. Mit seinen Rosakakadus stellte der die größten Tiere der Schau. "Nicht alltäglich, ein Hingucker", findet auch Andrew Wittig. Er überlegt nun, ob er neben Steinsittichen und Mohrenkopfpapageien nicht auch Kakadus züchten könnte.

Die Möglichkeiten sind groß in der Arbeit mit Ziergeflügel und Exoten. Auch die Namen sind nicht alltäglich. Genau unter die Lupe genommen werden konnten am Wochenende zum Beispiel Rotohrbülbül und Karminflügelhäher. Es sind exotische Weichfresser, die der Gräfenhainichener Volker Bräse sein Eigen nennt. Dass es mit extravaganten Namen nicht getan ist, liegt allerdings auf der Hand. Es geht auch nicht allein um ganz spezielles Futter. Die Mehrzahl der Tiere liebt es warm, Temperaturen von mindestens 15 Grad sind ein Muss. "Nicht leicht bei einer Ausstellung. Aber wir haben hier wirklich sehr gute Bedingungen gefunden", sagt Kurt Breternitz über den Veranstaltungsort im Heideschmaus.

Nicht zuletzt ließen die Gastgeber keine Möglichkeit aus, die Tiere in ansprechender Umgebung zu zeigen. Ganze zwei Tage hatten sie für das Aufstellen und die Gestaltung der Volieren eingeplant. "Es muss alles passen, sonst lockst du doch keinen hinterm Ofen vor", erklärten die Hausherren. Besucher kamen.

Aber sie strömten längst nicht mehr so wie zu Hoch-Zeiten, als im alten "Deutschen Haus" Hunderte zahlende Gäste begrüßt werden konnten.