rongelieder rongelieder: Einzige Chance der Zensur zu entgehen
In Zeitz trifft sich nicht nur die Ortlepp-Gesellschaft, dort trägt auch die Bibliothek den Namen des Dichters. 2013 wurde die Sammlung durch Schenkung um eine Rarität reicher: die Rongelieder. Sie wurden 1845 in Stuttgart veröffentlicht. Die Sammlung politischer Lieder mit dem Titel „Rongelieder. Die religiösen Ideen der Gegenwart“ erschien in erster Auflage bei Dittmarsch und Comp. Die zweite Auflage brachte die Greiner’sche Buchdruckerei Stuttgart heraus. Ortlepp ist nicht als Autor genannt, die einzige Chance für ihn, der Zensur zu entgehen. Johannes Ronge war seinerzeit ein Kritiker der herrschenden katholischen Kirche, von ihm hat sich Ortlepp beim Verfassen der „Rongelieder“ inspirieren lassen. Forscher und Autor Manfred Neuhaus entdeckte in einem Brief Ortlepps an einen Redakteur der Morgenzeitung in Hannover einen Hinweis auf die anonym erschienenen „Rongelieder“ und konnte auf diese Weise Ernst Ortlepp als deren Autor identifizieren. ihi