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Reformationsjubiläum in Wittenberg Reformationsjubiläum in Wittenberg: Beginn der "heißen Phase"

Von Marcel Duclaud 20.05.2016, 16:35
Zum Ein-Jahres-Countdown zur Eröffnung der Weltausstellung am 20. Mai 2017 haben sich die Mitarbeiter des Reformationsvereins auf dem Wittenberger Marktplatz getroffen.
Zum Ein-Jahres-Countdown zur Eröffnung der Weltausstellung am 20. Mai 2017 haben sich die Mitarbeiter des Reformationsvereins auf dem Wittenberger Marktplatz getroffen. Baumbach

Wittenberg - Es wird ernst. Wer bislang noch glaubte, das große Jubiläum liege in weiter Ferne, der täuscht sich. In genau einem Jahr wird die Weltausstellung Reformation auf Wittenbergs Marktplatz eröffnet: Das ist viel Zeit, das ist wenig Zeit. „Wir treten jetzt in die heiße Phase ein“, sagte am Freitag ein (noch) entspannter Ulrich Schneider, Geschäftsführer des Vereins Reformationsjubiläum 2017.

Inzwischen stehen die Preise fest, die zu zahlen sind für den Eintritt zur Weltausstellung Reformation oder zu diversen kulturellen Veranstaltungen. Nach den Worten von Geschäftsführer Ulrich Schneider wird es ein Saisonticket für 59 Euro geben (ermäßigt 42 Euro), das sämtliche Veranstaltungen in den vier Monaten bis zum 10. September 2017 abdeckt. Eine Familienkarte kostet 105 Euro. Das ist sehr günstig, weil schon allein für die Tageskarte Weltausstellung 19 Euro fällig sind. Einzelne Kulturveranstaltungen schlagen laut Schneider mit zwölf Euro (für jene ohne Dauerkarte) zu Buche. Für Bewohner des Landkreises Wittenberg gibt es eine Ermäßigung, sie müssen lediglich neun Euro auf den Tisch legen.

Die großen Linien sind längst abgesteckt, schließlich laufen die Vorbereitungen seit 2011. Jetzt wird es konkret, jetzt geht es ums Detail. Wo steht welcher Stand, welche Straßen müssen womöglich wann gesperrt werden, wo kann geparkt werden, wie ist es um die Sicherheit bestellt? Und allmählich wird das Jubiläum sichtbar - natürlich an den Baustellen, am Schloss etwa, an der Rotunde des Asisi-Panoramas.

Demnächst kommen die Stege am Bunkerberg hinzu, die in die Landschaft ragen sollen und in die Stadt, als Orte der Ruhe und der Begegnung. Einer der dauerhaften Beiträge für Wittenberg, wie Schneider betont. Neben dem Asisi-Panorama, das fünf Jahre bleiben soll. Dessen Eröffnung steht bekanntlich bereits in diesem Jahr an, ebenso die von Schlosskirche und Luthergarten.

Im Februar beginnt laut Schneider der Aufbau der temporären Bauwerke. Etwa des 25 Meter hohen Turmes in Form eines Buches am Bahnhof als Aussichtspunkt oder eines Hochseilgartens im Amselgrund. Anderes wird aktuell erledigt von dem inzwischen auf rund 60 (überwiegend junge) Leute angewachsenen Organisationsteam. Das kümmert sich zum Beispiel um das Marketing, um weithin bekannt zu machen, was 2017 in Wittenberg läuft - nämlich „ein spannendes Programm, das die Stadt in dieser Dichte noch nicht erlebt haben dürfte.

In Kürze etwa werden Informationspakete an sämtliche evangelische Gemeinden der Republik verschickt - die eingeladen sind nach Wittenberg und gerne (zivilgesellschaftliche oder ökumenische) Partner mitbringen dürfen. Geboten wird ihnen enorme Vielfalt: Angekündigt haben sich allein 80 „Mitwirkendengruppen“, von kirchlichen Initiativen bis zum Bundestag. Es gibt eine Ausstellung, die unter dem Motto „Luther und die Avantgarde“ am 18. Mai 2017 eröffnet wird. Und jede Menge Kultur, sicher ist, dass Max Rabe kommen wird und Daniel Barenboim mit einigen Mitgliedern seines West-Eastern Divan Orchestra. Bei Herbert Grönemeyer handelt es sich laut Schneider allerdings um ein Gerücht.

„Wir genießen eine Acht-Tage-Woche“, bemerkte Oberbürgermeister Torsten Zugehör am Freitag augenzwinkernd angesichts der Fülle an Arbeit in Vorbereitung des Jubiläums. Was aber Freude bereite, nicht zuletzt angesichts der Erfolge. Beispiel Asisi-Panorama: „Der Weg dahin war nicht leicht. Das ist eine enorme finanzielle und logistische Herausforderung. Wir haben jede Gefühlslage mehrfach erfahren.“ Die Zusammenarbeit zwischen Verein und Stadt funktioniere aber bestens. Zugehör freut sich zudem über den Perspektivwechsel: „Man sieht die Stadt mal mit anderen Augen.“ (mz)