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Reformationsjubiläum 2017 Reformationsjubiläum 2017: Im Johanniterhaus wird über die Sicherheit geredet

Von Marcel Duclaud 20.01.2017, 18:21
Zu der Runde in die neue Johanniter-Villa in Wittenberg kam auch Ministerpräsident Reiner Haseloff.
Zu der Runde in die neue Johanniter-Villa in Wittenberg kam auch Ministerpräsident Reiner Haseloff. Klitzsch

Wittenberg - Dass die Bundeswehr eine Behelfsbrücke zwischen Wittenberg und Pratau bauen wird, um den Besucheransturm beim Kirchentag Ende Mai besser zu bewältigen, ist so gut wie sicher. Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) sprach bei einem Besuch des Johanniterhauses in Wittenberg am Donnerstag von einer Vereinbarung mit Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU). Die Bundeswehr wird zudem ein Krankenhaus errichten, um die medizinische Betreuung der vielen Gäste zu gewährleisten.

Dass bei der Brücke noch einige Probleme zu lösen sind, bemerkte Haseloff am Rande. „Die hat kein Geländer, es müssen Seile gespannt und Posten aufgestellt werden.“ In das Sicherheitskonzept zu Reformationsjubiläum und Kirchentag, das nach Haseloffs Worten bis Ende Januar fortgeschrieben wird, sind zahlreiche Gruppierungen eingebunden, neben Bundeswehr und Technischem Hilfswerk unter anderem eben auch die Johanniter.

Vor diesem Hintergrund sind am Donnerstag Gespräche geführt worden. Haseloff: „Es ist gut, die Johanniter an unserer Seite zu wissen.“ Mit dem Sicherheitskonzept gelange man jetzt in die Endphase: „Wir sind sehr weit gekommen“, versicherte der Regierungschef und sprach auch über den 31. Oktober 2017.

An dem Tag soll sowohl ein staatlicher Festakt stattfinden (17 Uhr), als auch ein Gottesdienst (15 Uhr). „Wir hoffen, dass die Bundeskanzlerin kommt“, sagte Haseloff - und zwar nicht nur am Reformationstag, sondern auch in der ersten Jahreshälfte. In die Stadt sei kräftig investiert worden, um das Jubiläum angemessen begehen zu können, berichtete der Ministerpräsident, der unter anderem den neuen Bahnhof unweit des Johanniterhauses erwähnte, dem eine Schlüsselstellung zukomme. Dass er noch rechtzeitig gebaut worden ist, sei nicht zuletzt einiger Lobbyarbeit hinter den Kulissen zu verdanken.

Haseloff warb gegenüber den Vertretern der Johanniter, unter ihnen Arnold von Rümker, Präsident der Johanniter-Unfall-Hilfe und Wolf-Ingo Kunze, Mitglied des Bundesvorstandes darum, dauerhaft Präsenz zu zeigen: „Am Jahresende können wir erst einmal durchatmen.“ Aber dann müsse für Nachhaltigkeit gesorgt werden: „Wir dürfen nicht abbrechen.“

Haseloff hatte die prominente Villa, die die Johanniter erworben, saniert und im Herbst vergangenen Jahres eröffnet hatten, nicht zuletzt deshalb besucht, weil er bei der Einweihung nicht dabei sein konnte. Er dankte für den Beitrag zur Stadtentwicklung.

Das 1888 errichtete Gebäude gegenüber der Luthereiche, das verschiedene Nutzungen erfahren hat - vom Wohnhaus über die Mütterberatung (bei der junge Eltern, wie Haseloff erinnert, nicht benötigte Muttermilch abgeben konnten) bis zum griechischen Restaurant - soll in diesem besonderen Jahr als „Tagungs- und Begegnungsstätte an den Quellen der Reformation“ dienen.

„Wir möchten hier, an diesem historischen Ort, allen Interessierten die Möglichkeit geben, sich dem Leben und Wirken Martin Luthers zu nähern, aber auch einen Raum für innere Einkehr bieten“, sagte Rümker. Das Haus stehe Wittenbergern ebenso offen wie Gästen aus aller Welt. Die Johanniter präsentieren sich mit Ausstellungen, Lesungen, Konzerten und anderen Aktionen.

Zur Verfügung stehen zehn Gästezimmer, zwei Seminarräume sowie ein Salon und ein Kaminzimmer. Das Haus sei gut gebucht, hieß es am Donnerstag bei einem Rundgang. Erst unlängst war der Gemeindekirchenrat aus Berlin da. Im nächsten Jahr wird sich die Nutzung allerdings verändern: „In dieser Größe ist das Haus als Tagungs- und Begegnungsstätte nicht wirtschaftlich zu führen“, erklärte Wolf-Ingo Kunze. Wie genau es 2018 mit der Villa weitergeht, steht noch nicht fest, aller Wahrscheinlichkeit nach aber wird die Rettungswache der Johanniter einziehen. (mz)

Runde mit Ministerpräsident in der Villa, die die Johanniter erworben und zu einer Tagungs- und Begegnungsstätte gemacht haben.
Runde mit Ministerpräsident in der Villa, die die Johanniter erworben und zu einer Tagungs- und Begegnungsstätte gemacht haben.
Klitzsch