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Projekt an der Gutenbergschule in Gräfenhainichen Projekt an der Gutenbergschule in Gräfenhainichen: Vierbeinige Unterstützung

Von Ulf Rostalsky 07.04.2015, 20:13
Mischlingshündin Tina war zu Gast in der zweiten Klasse.
Mischlingshündin Tina war zu Gast in der zweiten Klasse. Thomas Klitzsch Lizenz

Gräfenhainichen - Was sind Haustiere? Wie ist mit ihnen umzugehen? Diese Fragen stehen derzeit im Mittelpunkt des Sachunterrichts in der Gräfenhainichener Gutenbergschule. „Die zweiten Klassen behandeln gerade das Thema Haustiere“, bestätigt Lehrerin Silke Käßler. Sie kann auf vierbeinige Unterstützung bauen.

Mischlingshündin Tina macht Schule. „Wir haben beide die Ausbildung dafür gemacht“, erzählt Sabine Oppermann. Die ist eigentlich Leiterin des Hortes „Kinderspaß“ und hat dort mit Tina bereits das „Hundeprojekt“ zum Laufen gebracht. „Es sind doch aber nicht alle Kinder im Hort. Deshalb gehen wir in die Klassen.“

Für die Hündin und für Erzieherin Sabine Oppermann ist es immer noch aufregend, im Mittelpunkt zu stehen. Von Ruhe ist nichts zu spüren. Der Hund schnüffelt. „Weil er die Umgebung genau kennenlernen will.“ Die Zweitklässler der Gutenbergschule sind fit. Im Unterricht haben sie sich mit Haustieren beschäftigt. Sie haben Herkunft und Zweck der Haltung ergründet. „Sie haben aber auch gelernt, wie mit Hunden umzugehen ist“, erinnert Käßler.

Leni liefert den Beweis. Das Mädchen ist als erstes Kind an der Reihe. Leni darf Tina streicheln. Einfach drauflos ist nicht. Der Hund muss sehen, was mit ihm passiert. Ruckartige Bewegungen sind ebenso unpassend wie der Griff von oben oder hinten. „Und nach dem Anfassen die Hände waschen“, appelliert Sabine Oppermann an ihre Schützlinge.

Es ist das Einmaleins des Umgangs mit Hunden, das sie sich auf die Fahnen geschrieben hat. Sie will Wissen auf praktische Art vermitteln. Die Liste von richtigen und falschen Verhaltensweisen gegenüber Vierbeinern ist lang. Eine gesunde Skepsis sei angebracht, meint die Erzieherin. Angst müsse hingegen niemand haben, der sich an die einfachen Spielregeln halte.

Die Praxis mit Hündin Tina ist die Ergänzung zum Sachunterricht, in dem die Schüler auch der Frage nachgegangen sind, von wem das beliebte Haustier abstammt. „Vom Wolf.“ Das wissen die Mädchen und Jungen ebenso, wie sie die Namen einzelner Rassen nennen können. Schule mit Hund macht Spaß, ist ihre Botschaft. Auch Schulhund Tina hat ganz offensichtlich Freude am Unterricht.

Sie steht im Mittelpunkt. Das nervöse Schnüffeln ist freudigem Schwanzwedeln gewichen. „Und womit wird sie belohnt?“ Sabine Oppermann hat immer kleine Leckerbissen für den Hund parat. Schule schlaucht Tina. „Auch sie musste lernen, dass so viele Leute um sie herum sind, sie anfassen und in ihrem Verhalten beobachten wollen.“ Dennoch hält die Erzieherin am Hundeprojekt fest. „Es macht doch einfach Spaß.“ Hündin Tina wird auch in Zukunft im Gräfenhainichener Hort zum Einsatz kommen. In der Grundschule dürfte sie spätestens im nächsten Jahr beim Thema Haustiere eine weitere Unterrichtsstunde erleben.