Ortsbürgermeister Günter Lönnig in Möhlau Ortsbürgermeister Günter Lönnig in Möhlau: Rücktritt im Karneval?

Möhlau - Möhlau ist in Narrenhand. Daran lassen die Jecken keinen Zweifel. Die Mitglieder des Möhlauer Faschingsclubs (MFC) sind mit Musik, Tanz und reichlich guter Laune am Samstag in die fünfte Jahreszeit gestartet. Den goldenen Schlüssel für den Ort halten sie fest in den Händen. Ortsbürgermeister Günter Lönnig (Wählergemeinschaft) rückte ihn leichten Herzens heraus. Ob er den Schlüssel nach dem närrischen Treiben wieder in Empfang nehmen wird, ist so sicher nicht.
Lönnig verzichtet auf Aufklärung
„Ein Problem habe ich Euch noch zu sagen: Meine Amtszeit endet in einigen Tagen“, verkündete der Bürgermeister froh gelaunt auf der Waldbühne. War das ein Hinweis auf einen vorzeitigen Abschied oder doch nur ein Wortspiel, weil Reime nun einmal besonders gut ankommen in der Bütt? Alles ist möglich. Und Lönnig trägt zur Aufklärung nicht direkt bei.
Ortsbürgermeister ist er bis Ende Juni. Das haben die Wähler vor sieben Jahren entschieden. Bleiben noch mehr als sieben Monate fürs Regieren im Ort. Warum dann also das Ende der Amtszeit „in einigen Tagen“. Lönnig schmunzelt und legt nach. „Nächstes Jahr bin ich garantiert nicht mehr hier.“ Aha. Nächstes Jahr kann Juni sein. Nächstes Jahr ist aber auch am 1. Januar. Also in einigen Tagen.
Der Bürgermeister grinst und läuft zur alten Form auf. In der Bütt nimmt er das Baugeschehen aufs Korn, spricht vom rausgeschmissenen Geld bei der Sanierung im Freibad und dem vermeintlich vergessenen Sprungturm im See. Er vermisst die Demokratie und winkt erst einmal ab. Sollen die Narren sich vor den Karren spannen. Den Schlüssel reicht er ihnen schon einmal weiter. Möhlau Helau. Die Narren sind selig.
Es gibt nicht nur die Schlüsselgewalt zu feiern. Der MFC ist 25 Jahre alt. Das ist eine Marke. „Das feiern wir mit Tanz, Publikumsspielen und reichlich göttlichem Beistand“, blickt Annett Schmidt voraus. Die Frontfrau des Faschingsclubs weiß, wann der Bär steppt. Am Sonnabend im Sportforum ist es nach der Premiere vom letzten Wochenende noch einmal so weit. Da wackelt die Heide. Das ist sicher. Zumal die Möhlauer wirklich scharfe Geschütze auffahren in ihrer Jubelsession. „Ein ganzes Jahr voll Sch... und Mist. Gott sei Dank, dass Fasching ist“. Das Motto ist nichts für Spießer. Die Möhlauer stört es nicht. Sie feiern und freuen sich auf Gäste.
Vorbei die Zeit, als sie über den großen Teich sprangen und in Las Vegas glamouröse Abenteuer erlebten. Geschichte sind auch die Kriminächte, in denen Sherlock Holmes und Dr. Watson so manchen kniffligen Fall zu lösen hatten. Sie werden doch nicht etwa Silberhochzeit feiern? Das 25. Jahr würde es möglich machen.
Überraschungen sind geplant
„Überraschen lassen“, meint Annett Schmidt und will die Neugierigen dann doch nicht zu sehr auf die Folter spannen. Sie spricht vom Tanz der Funken und der Jugend, von Nonnen und Priestern, einer Trauung und dem großen Hochzeitstanz. Aber welche Rolle spielen Olaf und die Eiskönigin in diesem Spektakel? „Alles muss auch nicht vorher verraten werden.“ (mz)
