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Neues aus den Gewächshäusern Noch mehr Erdbeeren aus Wittenberg: Geerntet wird jetzt auch unter Folie

Das Unternehmen Wittenberg Gemüse erweitert die Produktion, geerntet wird jetzt auch unter Folie bei Nudersdorf. Außerdem gibt es eine hochmotivierte neue Tomatenkönigin.

Von Marcel Duclaud 21.06.2025, 10:00
Ein Bild vom Gewächshaus in Nudersdorf. Dort werden nicht unter Glas, sondern unter Folie Erdbeeren angebaut.
Ein Bild vom Gewächshaus in Nudersdorf. Dort werden nicht unter Glas, sondern unter Folie Erdbeeren angebaut. (Foto: Kevin van IJperen)

Wittenberg/MZ. - Das Unternehmen Wittenberg Gemüse weitet seine Produktion aus. In Betrieb genommen worden ist inzwischen das zeitweise umstrittene Areal in Nudersdorf. Auf einem fünf Hektar großen Gelände werden dort wie berichtet unter Folie Erdbeeren angebaut – und seit ein paar Wochen nun auch geerntet.

Jetzt kein Sommerloch mehr

„Somit haben wir kein Sommerloch“, betont gegenüber der Mitteldeutschen Zeitung Prokurist Kevin van IJperen. Erdbeeren im großen Stil werden zwar auch in zweien der riesigen Gewächshäuser nahe dem Werk von SKW Piesteritz produziert. Allerdings kann in denen nicht durchgehend geerntet werden. Zurzeit sind beide Gewächshäuser leer, sie werden neu bestückt mit Pflanzen. In ungefähr sechs Wochen sind die süßen Früchtchen erntereif.

Die Erdbeersaison des Unternehmens Wittenberg Gemüse reicht dann bis Ende November. In Nudersdorf soll bis in den Oktober hinein gepflückt werden.

Erstmals beim Stadtfest dabei: ein Team von Wittenberg Gemüse
Erstmals beim Stadtfest dabei: ein Team von Wittenberg Gemüse
(Foto: S. Winkler)

Insgesamt hofft das Team auf rund 500 Tonnen Erdbeeren, die allein in Nudersdorf in diesem Jahr geerntet werden sollen. Gegenwärtig sind es täglich zwischen drei und vier Tonnen. Können diese Mengen, hinzu kommen in sechs Wochen wie erwähnt auch noch die Erdbeeren unter Glas, tatsächlich abgesetzt werden?

Kein Problem, sagen van IJperen und Projektmanager Helmut Rehhahn: „Wir haben uns einen Namen gemacht.“ Die Qualität, die die Wittenberger bieten, sei nur im geschützten Anbau möglich, also unter Glas oder Folie. „Der Bedarf ist da“, das habe sich erwiesen: „Und entscheidend sind die großen Ketten, die die Erdbeeren abnehmen.“

Das Geschäft läuft offenkundig gut. So gut, dass der große Produzent aus Wittenberg weiter über Expansion nachdenkt. Konkret wollen van IJperen und Rehhahn nicht werden. Nur so viel: „Wir überlegen, weiter auszubauen. Wir prüfen alle Möglichkeiten.“ Was unterdessen schon ziemlich sicher ist, das ist das Vorhaben, ein Verwaltungsgebäude zu errichten. Der Prokurist: „Der Antrag ist gestellt. Wenn alles klar geht, wollen wir im nächsten Jahr bauen.“

Hat Lust auf den Job: Tomatenkönigin Nanett Johannes
Hat Lust auf den Job: Tomatenkönigin Nanett Johannes
(Foto: David Ludley)

Mit dem Werksverkauf, der nach wie vor funktioniert und dem überaus gut frequentierten Erdbeerlauf zeigt das Unternehmen, das nach eigenen Angaben keine Personalprobleme hat, Präsenz in der Region. Ein Anliegen, das noch ausgebaut werden soll.

Pflanzenburg Apollensberg

Erstmals war Wittenberg Gemüse mit einer Gruppe beim großen Umzug bei „Luthers Hochzeit“ dabei. Sie nennen sich „Pflanzenburg zu Apollensberg“ und haben extra eine Fahne samt Wappen anfertigen lassen. 2.000 Tütchen mit Minitomaten wurden an die Stadtfest-Besucher verteilt.

Fleißig ausgeteilt hat auch die neue Tomatenkönigin, die helfen soll, das Unternehmen zu repräsentieren. Sie heißt Nanett Johannes, ist Wittenbergerin und hoch erfreut über diese Gelegenheit. „Man muss“, sagt sie, „Lust darauf haben.“ Das ist bei ihr offenkundig der Fall. Die Hoheit fügt hinzu: „Welche Frau möchte nicht einmal Königin sein.“ Wenn sie nicht gerade in dieser Rolle gefragt ist, arbeitet Nanett Johannes als Vertriebsassistentin.

Erdbeeren und Tomaten liebt sie, die Qualität der Erzeugnisse von Wittenberg Gemüse findet die Königin überzeugend. Sie konnte sich in den Gewächshäusern umsehen und zeigt sich beeindruckt: „Ein sehr freundliches Team.“

Als Tomatenkönigin ist Nanett Johannes bei Unternehmenspräsentation gefragt, bei der Grünen Woche zum Beispiel, wie erwähnt beim Stadtfest. Nächster Termin ist das Weinfest in Wittenberg.

Bei den Präsentationen trägt die Königin auf Zeit ein knallrotes Kleid, das das Unternehmen spendiert. Hinzu kommen ein Fotoshooting und, um den Aufwand ein bisschen zu kompensieren, zwei Gutscheine: für Wellness und den Friseur. Nicht zu vergessen, eine ordentliche Portion Aufmerksamkeit. Für Nanett Johannes ist das sehr okay. „Man muss es wollen und Spaß daran haben.“