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Neues Projekt für eigene vier Wände

Von Karina Blüthgen 18.05.2007, 15:01

Grabo/MZ. - "Ich hätte frischen Pfefferminztee machen können", überlegte sie.

Der Stall verdeckte die Sicht auf den anderen Teil des Grundstücks. Jenem Teil, wo in einer Nacht vor sieben Monaten das Wohnhaus und die Gaststätte abgebrannt waren (die MZ berichtete). Das Areal ist weitgehend beräumt, nur Teile des Kellers sind zu sehen. Auf der Abwassergrube steht ein Häuschen, das als Toilette dient.

Viele der Besucher am Himmelfahrtstag sind Stammgäste und neugierig. Ein Grüppchen junger Leute aus Straach machte Station, ebenso die Nudersdorfer Fußballer. Lutz Wildenhain unternahm mit Ehefrau Margrit und Tochter Annett einen Ausflug. "Wir sind zum ersten Mal hier. Uns interessiert schon, was nun wird", sagte er.

Und es geht wieder voran. Die Familie, die derzeit in einer Gemeindewohnung Unterkunft hat, wird den Stall ausbauen. "Das Projekt steht", freute sich Karola Ruppelt, dass es weiter geht. "Dieses Jahr wollen wir das Dach decken lassen, und unten werden die Fenster erneuert." Oben wird dann eine neue Wohnung eingerichtet, erläuterte Klaus Ruppelt die Zeichnung. Unten wird es wieder einen kleinen Gastraum geben samt Küche und allem, was dazu gehört. "Wichtig ist, dass wir erst mal wieder Strom und Wasser hier haben", fügte Karola Ruppelt hinzu, die für die Hilfe so vieler Menschen sehr dankbar ist. "Ohne all die Spendengelder wären wir noch nicht so weit." Tatkräftige Unterstützung bekommen sie weiterhin von Freunden, Nachbarn und Bekannten.

"Wir fangen dann genau so klein an wie früher", meinte Karola Ruppelt. "Aber ich habe nicht mehr so viele Jahre." Während sie ihre Gäste mit Getränken versorgte und für jeden ein freundliches Wort fand, erzählte sie weiter: von der Terrasse, die an den Gastraum anschließen soll und in einer Art Wintergarten überbaut wird, von anderen Erweiterungsmöglichkeiten durch den freien Raum ringsherum. Doch da bremste sie sich selbst: "Wir nicht mehr." Zwei Dobiener und ein Labetzer machten gegen Mittag Station, allesamt Feuerwehrleute. "Ich finde es echt gut, dass heute hier was ist", sagte Marcel Pötzsch. "Schon in den vergangenen Jahren waren wir immer hier. Da sind wir einfach mal vorbei gekommen."