Neueröffnung in Wittenberg Neueröffnung in Wittenberg: Haareschneiden in Gold und Silber

Wittenberg - Friseure gibt es wie Sand am Meer und der Drang zur Unterscheidung äußert sich meist- und mindestens in einem möglichst originellen Namen. Fáneti ist so ein Name, klingt ein bisschen exotisch, ein bisschen italienisch, aber auch wieder nicht. Der neue Salon in der Wittenberger Melanchthonstraße, gleich schräg gegenüber vom Arbeitsamt, nimmt für sich freilich in Anspruch, mehr zu sein.
Annett Nopper, die ihn gemeinsam mit ihrer Tochter Tina vor wenigen Tagen eröffnet hat, verweist auf den Lounge-Charakter. „Ruhig und gediegen“ soll es zugehen zwischen viel gold- und silberfarbenem Mobiliar (aus Italien), sagt die Mutter, Meisterin ihres Handwerks seit bald 20 Jahren. Man wolle sich jeweils nur einer Kundin widmen und die soll sich mit ihrem Besuch „ein kleines Stück Luxus“gönnen.
Wobei Männer durchaus mitgemeint sind, vor allem solche mit Bart, „der neue Trend“, sagt Annett Nopper. Wie ihre Tochter, ebenfalls Friseurmeisterin und bisher in Leipzig tätig, möchte sie nicht nur das Haar, sondern bei Bedarf auch die Nägel der Kundschaft pflegen.
Einiges ist derzeit noch im Aufbau, berichtet Annett Nopper, die Homepage etwa, die Konzeption von „Events“, wie etwa Junggesellenabschieden oder Kindergeburtstagen, und auch die Terrasse fehlt noch, wo sich frau auf einen Kaffee oder „ein Sektchen“ freuen kann. Das historische Grammophon spielt dazu.
Vier Tage in der Woche wird Annett Nopper in Wittenberg arbeiten, die beiden anderen Werktage wie bisher in Jessen schneiden, wo sie, im Salon der Mutter, ihr Metier begann. Interessenten holen sich am besten einen Termin, denn „Laufkundschaft“ wird es, siehe oben, nicht geben, das widerspräche sowohl dem Entschleunigungsanspruch als de facto auch dem Ein-Platz-System von Fáneti.
Was Fáneti aber bedeutet? Das F steht für Friseur, der Rest ergibt sich, ganz bodenständig, aus den Vornamen der beiden Damen. Noch nicht ganz klar ist, welche Aussprache sich durchsetzt. Aber das ist freilich sekundär. Jetzt geht es darum, wie das Angebot angenommen wird. Bei ihren Kunden, so Annett Nopper, habe sie zuvor „herausgehört“, dass es diesen Bedarf gibt: ein (Minimum!), zwei Stunden einfach mal was für sich selbst zu tun - „bei dem Stress heutzutage“. „Ich habe mir einen Traum erfüllt“, sagt die 42-Jährige. (mz)