1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Wittenberg
  6. >
  7. Millionendeal im «Lehrlingsheim»

Millionendeal im «Lehrlingsheim»

Von Sabine Wesner 09.10.2007, 17:48

Eutzsch/MZ. - Der vor zwei Jahren als Ein-Mann-Unternehmen gegründete Betrieb platzte mit seiner mittlerweile auf 20 Beschäftigte angewachsenen Belegschaft förmlich aus allen Nähten. Und weder in Pratau noch in der Lutherstadt Wittenberg ließ sich ein geeignetes Gelände finden, erzählt der Pratauer von der fast einjährigen Suche, die erst durch einen Zufall ein Ende fand.

"Ein ehemaliger Schulkamerad gab mir den Tipp, dass das einstige Bürogebäude der Agrargenossenschaft Eutzsch-Seegrehna in der Eutzscher Dorfstraße zum Verkauf steht", erinnert sich der Firmenchef an die erste Besichtigung. "Das Objekt mit dem 1,7 Hektar großen Gelände ist ideal. Auch wenn es hier noch jede Menge zu tun gibt", weiß Packert und lobt die gute Zusammenarbeit mit der Gemeinde. Auch Bürgermeister Gerhard Sehmisch freut sich, dass in das Haus, das Mitte der 70er Jahre ursprünglich als Lehrlingswohnheim gebaut wurde und in dem zu besten LPG-Zeiten über 60 Mitarbeiter beschäftigt waren, wieder Leben einzieht. "Denn bis auf ein paar Räume im Obergeschoss, in denen bis vor einigen Jahren der Fachprüfverband für Produktivgenossenschaften in Mitteldeutschland sein Domizil hatte, stand das Objekt seit über zehn Jahren leer", erklärt Sehmisch.

Seit Ende Juli sind Packert und sein Team nun dabei, das Gebäude zu einem "vernünftigen Betriebssitz" auszubauen. "Die ersten Büros und die Sanitäranlagen sind schon fertig. Zurzeit wird das Umfeld gestaltet, und auch im Hof müssen noch alte Stallungen abgerissen werden, um geeignete Lagerflächen zu schaffen", erzählt Packert, der mit dem Umzug nun auch die geplante Erweiterung seines Unternehmens in Angriff nehmen will. Neben der Recyclingstrecke, für die gerade in Absprache mit den zuständigen Ämtern die baulichen und umwelttechnischen Auflagen geklärt werden, will Packert ab 2008 auch ins Hochbaugeschäft einsteigen. "Putzen, Mauern, Häuser bauen", umreißt der Chef das Vorhaben, für das dann auch weitere Arbeitskräfte gebraucht werden. "Und um dem wachsenden Fachkräftemangel entgegen zu wirken, werden wir ab 2008 auch bis zu drei neue Lehrlinge ausbilden", erklärt Packert, der bereits seit September einen Auszubildenden im Unternehmen hat.

"Alles in allem sehe ich positiv in die Zukunft", meint der Firmenchef. Die Auftragslage - derzeit arbeiten seine Leute am Areal des Wittenberger Polizeireviers, auf dem Gelände des Niedrigenergiehauses in Gräfenhainichen und bei einer Werkserweiterung auf dem Buroer Feld bei Coswig - sehe richtig gut aus, meint Packert und verrät, dass er in diesem Jahr erstmalig die Eine-Million-Euro-Marke beim Umsatz "knacken" wird.