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Wittenberger mit starkem letzten Spiel Meister wird nach perfekter Saison von Fans gefeiert

Der SV Grün-Weiß Wittenberg-Piesteritz hat in der Handball-Oberliga der Männer tatsächlich alle 26 Punktspiele gewonnen. Im Derby wird in der letzten Partie Radis mit 43:24 bezwungen.

Von Michael Hübner 19.05.2025, 13:00
Der SV Grün-Weiß präsentiert sich im Derby gegen Radis sehr stark.
Der SV Grün-Weiß präsentiert sich im Derby gegen Radis sehr stark. Foto: Sven Wieder

Wittenberg/MZ. - Der SV Grün-Weiß Wittenberg-Piesteritz hat alle 26 Punktspiele in der Handball-Oberliga der Männer gewonnen. Perfekter geht es nicht. Dafür erhält der neue Champion den Meister-Pokal und die Goldmedaillen.

Fans mit Standing Ovations

Doch der Jubel geht schon vor dem Abpfiff der letzten Begegnung los. Fünf Minuten vor dem Ende feiert das Publikum – in der Stadthalle wird bei den Zuschauern Saisonrekord vermeldet – ihre Sieben mit Standing Ovations. Auf dem Parkett passiert in den letzten Sekunden nicht mehr viel. Man wirft sich die Bälle gegenseitig zu, umarmt und gratuliert sich. Die Grün-Weißen gewinnen das Derby gegen Radis mit 43:24 (21:11).

„Ich habe es knapper erwartet“, sagt SV-Trainer Marco Hüls. In der Anfangsphase leisten die Gäste ordentlichen Widerstand. Immerhin braucht der haushohe Favorit 139 Sekunden für das Führungstor durch Felix Krömke. Pascal Beyer – der SV-Mann ist mit 15 Treffern der beste Werfer – erhöht auf 2:0 (4.). Oliver Lindner erzielt das Anschlusstor zum 1:2 (5.). In der Szene sieht Torwart Tom Diestelberg, der sonst stark hält, nicht wirklich gut aus. Beim 2:2 hat der Keeper aber keine Chance. Er sitzt für einen siebten Feldspieler auf der Bank. Tim Niclas Düresch hat kein Problem, ins verwaiste Tor zu treffen (6.).

Danach dominieren aber die Grün-Weißen. Die Radiser kommen mit der Schnelligkeit des Kontrahenten überhaupt nicht zurecht. „Die Gastgeber spielen in Sachen Tempo eine Liga höher. Wir sind in der Chancenvertretung nicht konsequent genug und haben in der Abwehr nicht immer Zugriff“, so der Radiser Kapitän Eugen Johannes. Es kommt aber trotzdem zu Emotionen. Direkt vor der Bank der Grün-Weißen gibt es eine Auseinandersetzung zwischen dem Ex-Piesteritzer Lukas Knape und Ivan Kolak. Hüls schreitet bei der drohenden Rudelbildung lautstark ein und ordert seine Spieler zurück auf die Bank. „Hinsetzen!“ fordert er.

Pascal Hernig steuert drei Treffer zum Sieg der Grün-Weißen bei.
Pascal Hernig steuert drei Treffer zum Sieg der Grün-Weißen bei.
Foto: Sven Wieder

Die Referees verhängen eine Zwei-Minuten Zeitstrafe gegen Kolak und zeigen Knape die glatt Rote Karte (28.). „Wenn die Schiedsrichter so entscheiden ...“, beteuert der Radiser nicht wirklich seine Unschuld. Zur Halbzeit beim 21:11 ist die Partie entschieden.

Kein Comeback für Torhüter

Und so ist der Blick aufs Personal interessant. Da steht plötzlich beim SV Norbert Keserü im Kasten. „Ich helfe aus. Und der Kader für die neue Saison steht. Ich bin nicht dabei, bin aber für weitere Aushilfen bereit“, sagt er. Vor dem Spiel wird unter anderem Torhüter-Legende Christian Brandt – der nun für den Stadtrivalen HBC aufläuft – verabschiedet.

Und noch einer sagt Tschüss. Der Radiser Robert Hanke erzielt nach einer starken Kombination ein Traumtor zum 21:37 (54.). Der letzte Treffer seiner Karriere. „Hier habe ich vor 20 Jahren mein erstes Männerspiel bestritten. Wir haben damals gewonnen. Und hier ist Schluss. Aber das Ergebnis ...“, so der Radiser, der betont: „Wir haben uns nicht wirklich was ausgerechnet.“ Die besten Radiser Werfer sind Sebastian Engel und Trainer Marcel Werner mit je fünf Treffern.