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Medizin in Wittenberg Medizin in Wittenberg: Aktion "Ich lauf um Dein Leben"

Von Corinna Nitz 03.03.2021, 10:18
Die Wittenberger Kinderkardiologin Liane Kändler (rechts) sowie die Ambulanzschwestern Anja Schulz, Conny Heinrich und Andrea David (von links) unterstützen die virtuelle Aktion „Ich lauf um Dein Leben".
Die Wittenberger Kinderkardiologin Liane Kändler (rechts) sowie die Ambulanzschwestern Anja Schulz, Conny Heinrich und Andrea David (von links) unterstützen die virtuelle Aktion „Ich lauf um Dein Leben". Klitzsch

Wittenberg - Die Wittenberger Kinderkardiologin Liane Kändler vom Paul Gerhardt Stift unterstützt die Aktion „Ich lauf um Dein Leben“. Es handelt sich um einen virtuellen Spendenlauf der Deutschen Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie (DGTHG) und der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Kardiologie und Angeborene Herzfehler (DGKP) für Kinder, die dringend eine Herztransplantation benötigen.

Sehr beunruhigend

Kändler, die von der Idee des Laufs auch die Ambulanzschwestern Andrea David, Conny Heinrich und Anja Schulz begeistern konnte, erinnert sich auf Nachfrage an einen Fall aus jüngerer Vergangenheit, als 2019 ein Neugeborenes mit schwerem Herzfehler sechs Wochen auf eine Operation in Leipzig warten musste, während in Wittenberg versucht wurde, seinen Zustand zu stabilisieren.

Es sei „sehr beunruhigend“ gewesen, so die Fachärztin, die zur MZ auch sagt, dass der Anteil so schwerkranker Kinder zahlenmäßig zwar gering sei. Für diejenigen aber, die betroffen sind, „ist es dramatisch“. Darüber hinaus berichtet sie von einem enormen Aufwand bei der intensivmedizinischen Versorgung dieser herzkranken Kinder.

Verstärkt wird das Problem offenbar durch einen Mangel an entsprechenden Pflegekräften in dem Bereich. Unterdessen war die Aktion „Ich lauf um Dein Leben“ auch Thema bei der interdisziplinären Jahrestagung der genannten Fachgesellschaften, die am Wochenende digital stattfand und an der auch Kändler teilgenommen hat.

Schon über 25.000 Euro

Die Tagung markierte zugleich das erste Etappenziel des virtuellen Spendenlaufs. Wie Regina Iglauer-Sander, Pressereferentin der DGTHG, am Dienstag auf eine MZ-Anfrage mitteilt, konnten seit dem Aktionsstart am 11. Januar dieses Jahres „etwas über 25.000 Euro“ an Spenden erzielt werden. Mehr als 1.500 Läufer sind bis dato mit von der Partie.

Das nächste Etappenziel sei der Tag der Organspende am 5. Juni. Der Gesamterlös soll nach Beendigung des Spendenlaufes am 20. Dezember 2021 an das Aktionsbündnis Angeborene Herzfehler gehen, um die Kinder-Herztransplantation aktiv zu unterstützen. Den Angaben zufolge werden jährlich weniger als 30 Spenderherzen in Deutschland transplantiert. Gleichzeitig warten aktuell 50 Mädchen und Jungen auf ein Spenderherz.

Jeder ist eingeladen

„Ich lauf um Dein Leben“ - unter diesem Motto starteten am 11. Januar zwei herzmedizinische Fachgesellschaften einen virtuellen Spendenlauf, um auf Kinder-Herztransplantationen öffentlich aufmerksam zu machen. Mitmachen kann jeder, es gibt zwei Spendenvarianten: den Erwerb eines Laufshirts oder die direkte Spende. Ausführliche Infos online: www.ichlaufumdeinleben.de (mz)