MediClin Herzzentrum MediClin Herzzentrum: Coswiger Klinik hat zum ersten Mal einen ärztlichen Direktor

Coswig - Das MediClin Herzzentrum Coswig hat einen Ärztlichen Direktor. Dr. Harald Hausmann, Direktor und Chefarzt der Klinik für Herz- und Gefäßchirurgie, bekleidet damit erstmals diese Funktion, die an der Klinik neu etabliert wurde. Hausmann vertritt damit offiziell den ärztlichen Dienst in allen Belangen nach außen und ist für die medizinische Weiterentwicklung am Herzzentrum verantwortlich.
„Bisher haben wir mit einem gleichberechtigten Gremium der drei Chefärzte gearbeitet“, so Harald Hausmann. Die Geschäftsführung am Hauptstandort des MediClin-Verbundes in Offenburg habe sich dafür entschieden, die strategische Führung des Krankenhauses einem Mediziner zu übertragen.
„Durch die Einführung dieser Funktion bündeln wir die bestehenden Kompetenzen, um das Herzzentrum Coswig zielgerichtet weiterzuentwickeln“, sagt MediClin-Vorstandsvorsitzender Volker Hippler dazu. „Als Ärztlicher Direktor wird sich Dr. Hausmann neben der Leitung seines Fachbereichs noch stärker als bisher in die strategische Weiterentwicklung des gesamten Hauses einbringen.“
Prokura für MediClin Herzzentrum Coswig und MediClin MVZ Leipzig
Um dies sicherzustellen, wurde Hausmann durch die Geschäftsführung Prokura erteilt. Dies gilt sowohl für das MediClin Herzzentrum Coswig als auch für das MediClin MVZ Leipzig – ein Medizinisches Versorgungszentrum, das die Fachbereiche Innere Medizin/Kardiologie, Orthopädie und Allgemeinmedizin abdeckt.
Für Hausmann, der seit 2005 am Herzzentrum arbeitet, ist der neue Aufgabenbereich freilich nicht neu. „Ich war bereits in den vergangenen vier Jahren in die Wirtschaftsplanung des Hauses eingebunden“, so der 55-Jährige. Bei diversen Schulungen habe er Verständnis für die kaufmännischen Aspekte und Abläufe gewonnen. „Und ich habe mich auch mal mit den Kaufleuten gestritten“, sagt er. Ganz allein wird der neue Ärztliche Direktor künftig indes nicht entscheiden. Das geschehe vor allem bei personellen Entscheidungen und Investitionen immer in Abstimmung mit der Geschäftsführung.
Mehr Intensivbetten
Besonders in diesem Jahr gibt es für den Mediziner da einiges zu besprechen. Das Herzzentrum Coswig plant die Errichtung eines Elektrophysiologischen Katheterlabors und den Neubau eines Überwachungsbereiches für die Gefäßchirurgie. Mit letzterem erhöhe sich die Zahl der Intensivbetten von derzeit 18 auf 22. Insgesamt stehen im Herzzentrum 113 Betten zur Verfügung, 250 Mitarbeiter sind vor den Toren Coswigs tätig. 2017 wurden hier 1 006 Herzoperationen durchgeführt. Damit zählt die Einrichtung zu den mittelgroßen Herzzentren im Land. Eine Position, mit der Harald Hausmann durchaus zufrieden ist. „Bei dieser Größe können wir den Patienten noch individuell ansprechen. Mindestens einmal sehe ich beispielsweise jeden, der bei uns stationär aufgenommen wurde“, so der Herzspezialist. „Auch bei jeder Komplikation bin ich involviert. Ich glaube, dass dies den Patienten sehr wichtig ist.“
Diese Art der Fürsorge bringt dem Herzzentrum zunehmend Patienten, die auch aus der weiteren Region kommen. Der Einzugsbereich umfasst natürlich Sachsen-Anhalt, hier besonders den Harz, aber auch Brandenburg und Berlin sowie Sachsen mit vielen Patienten aus Leipzig.
Mediziner aus Berlin
Von dort und aus der Hauptstadt kommen auch etliche der Mediziner, die in Coswig arbeiten. „Es ist uns gelungen, sehr gute Leute aus diesen beiden Zentren hierher zu bekommen“, ist Hausmann froh und sieht das gute Arbeitsklima bestätigt, da es kaum Fluktuation unter den Kollegen gibt. „Herzchirurgie ist besonders, bei uns geht es immer ums Leben“, weiß der Ärztliche Direktor.
Für ihn und die Kollegen bringe dies eine große Verantwortung mit sich. „Deshalb muss unser Anspruch an Qualität und Sorgfalt so groß sein.“ Harald Hausmann will sich dieser Aufgabe auch künftig stellen. „Zwei, drei Tage halte ich mir in der Woche für den OP-Saal frei“, erklärt er. Ein Elfenbeinturm sei nichts für ihn. „Ich brauche den Kontakt zu den Kollegen.“
(mz)