MDR-Sommertour im Schillerpark MDR-Sommertour im Schillerpark: Sternenhimmel über Coswig

coswig - Pünktlich zum Glockenläuten um 18 Uhr geht es los. Der Startschuss für die zweite Station der diesjährigen MDR-Sommertour fällt in Coswig. Im lauschigen Schillerpark haben sich zahlreiche Besucher versammelt, um den lauen Abend bei Bier und Bowle zu genießen, Live-Musik zu hören und nicht zuletzt, um selbst aktiv zu werden. Es gilt schließlich, eine Wette zu gewinnen.
Am Donnerstag hatte Bürgermeisterin Doris Berlin (parteilos) erfahren, welche Aufgabe auf die Coswiger wartet: Mindestens 66 mit Sternen geschmückte Festbesucher sollen zu Hubert Kahs „Sternenhimmel“ durch den Park tanzen. „Das schaffen wir“, gab sich Berlin zuversichtlich und schritt selbst mit gutem Beispiel in einem langen Sternengewand aus dem Kostümfundus der Stadt voran. Allenthalben sind denn auch Sterne unterschiedlichster Farben und Größen das Accessoire des Abends: Als Anhänger und Armbinde, Ohr- und Kopfschmuck funkeln die Gestirne, sogar ein echter Herrnhuter Stern ist mit von der Partie. Den hat sich Alfred Tiefenau als Kopfputz aufgesetzt. Aus gutem Grund, fungiert der Mann mit dem weißen Vollbart doch alljährlich zur Adventszeit als Weihnachtsmann auf dem Möllensdorfer Weihnachtsmarkt. Zu den jüngsten Sternchen zählt die gerade einmal fünf Monate alte Nele Marie, zu den prominentesten Landesvater Reiner Haseloff (CDU), der sich einen Stern ans Revers geheftet hat. Am Ende werden 182 Sternenkinder gezählt. Damit heißt es: Wettziel erreicht, 1 000 Euro gewonnen und Bühne frei für einige weitere Stars.
Den Auftakt macht am Sonnabend die Magdeburger Nachwuchsband „AnSpielung“. Jung und erfrischend mit Trompete, Posaune und einer starken Frauenstimme sorgen die sechs Musiker, die demnächst mit dem Bus zu einer Straßenmusiktour durch Europa aufbrechen, für Schwung und gute Laune. „Nach Süden“ zieht es, zumindest musikalisch, eine weitere Band des Abends. Über den Auftritt von „Lift“ freuen sich vor allem diejenigen, deren Haupthaar schon ein paar silbrige Strähnen aufweist. „Man genießt es einfach, das noch einmal live hören zu können“, kommentiert Rosemarie Hildebrandt den Auftritt der Ostrock-Legende.
Rebekka und Lena Riedel fiebern hingegen dem Top-Act des Abends, Stefanie Heinzmann, entgegen. Mutter und Tochter aus Pratau hatten bei der Verlosung der MZ zudem ein persönliches Treffen mit der 26-jährigen Sängerin aus der Schweiz gewonnen, die seit dem Gewinn einer Castingshow 2007 bereits vier Alben veröffentlicht hat und derzeit mit „In the end“ in den Charts vertreten ist. Vor dem „meet and greet“ sind beide ein wenig aufgeregt, danach vollkommen begeistert. „Die ist ja so cool“, staunte Rebekka Riedel nach einem Gespräch im Backstage-Bereich, „unkompliziert und bodenständig“. Offen hatte die Sängerin Fragen nach Karriere und weiterer Lebensplanung beantwortet. Das sei „ein Traumjob“ urteilte die Schweizerin, die gern mit ihrer Band auf Tour ist. Das habe so etwas „klassenfahrtmäßiges“, bekannte sie lächelnd. „Aber ich kann auch ein anderes Leben führen, wenn es einmal nicht mehr so gut läuft.“ Sätze, die für Rebekka Riedel vollkommen überzeugend und authentisch klingen. Ihrer 16-jährigen Tochter Lena haben es vor allem Stefanie Heinzmanns Schmetterlingstatoos angetan, außerdem habe sie „voll die schönen Augen“. Dass sich zu denen auch eine starke Stimme gesellt, davon können sich anschließend alle Zuschauer auf der Bühne überzeugen. Für Freunde von Pop-Klassikern gibt es später am Abend noch einen Auftritt von „The Beatles Connection“ mit Hits der vier Liverpooler. Da ist der Ministerpräsident als bekennender Beatles- Fan ganz in seinem Element. (mz)
