Einbürgerung Landrat Tylsch begrüßt neue Mitbürger im Kreis Wittenberg
Aus Israel, Kuba und aus dem Iran nach Deutschland

Bad Schmiedeberg/Wittenberg/MZ - In Torgau im August 2017 geboren, hat Aykin Igbaria seit Mittwoch und damit sei Oktober 2021 die deutsche Staatsbürgerschaft. Ebenso ihre große Schwester Ayan Andreea, die im September 2009 in Nazareth zur Welt kam und ihr Vater, Wisam Igbaria, der 1975 ebenfalls in Nazareth geboren wurde.
Die Familie wohnt in Bad Schmiedeberg, wo Wisam Igbaria als Arzt arbeitet. Vor neun Jahren war er nach Deutschland gekommen, um seine Kenntnisse der deutschen Sprache zu vertiefen. Nach dem Abitur in Israel und dem Medizinstudium in Rumänien hat sich die Familie entschieden, in Deutschland ihren Lebensmittelpunkt zu wählen. Seitdem arbeitet Wisam Igbaria als Arzt in der Kurstadt.
Wie die drei Familienmitglieder Igbaria haben auch der Wittenberger Mohammad Daneshyar, der 1978 im Iran geboren wurde und 2013 nach Deutschland kam, und die Abtsdorferin Jessica Nunez Calzada, die aus Kuba stammt und seit 2015 in Deutschland lebt, die deutsche Staatsbürgerschaft angenommen.
Die Dokumente dafür erhielten sie während einer kleinen Feierstunde in der Kreisverwaltung in Wittenberg. Landrat Christian Tylsch (CDU) hieß sie herzlich in „unserer Gesellschaft“ willkommen. Er betonte aber auch: „Wenn Sie heute ,Deutsche im Sinne des Grundgesetzes’ werden, wie das im Amtsdeutsch heißt, dann geben Sie ihre Wurzeln aber nicht an der Eingangspforte ab. Und das ist auch gut so.“ Integration sei keine Einbahnstraße. Denn Deutschland habe durch die Einflüsse von außen nichts von seiner eigenen Kultur verloren, sondern nur dazugewinnen können, so der Landrat.
In den vergangenen fünf Jahren sind mit den neuen Mitbürgern vom Mittwoch im Landkreis insgesamt 85 Menschen eingebürgert worden. Die meisten davon, konkret zehn Menschen, stammten aus Vietnam. Dicht gefolgt von neun britischen Staatsangehörigen, die sich nach dem Brexit in Deutschland verortet haben, und acht neuen Mitbürgern, die aus der Ukraine stammen. - Übrigens besitzen die beiden Kinder der Familie Igbaria mit der deutschen insgesamt drei Staatsbürgerschaften, denn sie haben auch die rumänische und die israelische, wie Landrat Tylsch berichtete. Begeistert meinte er: „Was für eine Mischung!“ Tylsch zeigte sich zuversichtlich, dass er auch die Mutter der beiden Mädchen Dorina Elena Igbaria, die diesmal Gast war, demnächst zu einer Einbürgerungsfeier für sie wieder werde begrüßen können.