Laga Sachsen-Anhalt Landesgartenschau Bad Dürrenberg ist vorbei: Jetzt will Wittenberg Besucherzahlen toppen
Wittenberg erhält den Staffelstab von Bad Dürrenberg. Hier soll die nächste Laga 2027 ausgerichtet werden. Die Hoffnung ist, die Besucherzahlen zu toppen. Warum Wittenberg optimistisch ist.

Bad Dürrenberg/Wittenberg/MZ. - „Die Latte liegt hoch“, sagte Sachsen-Anhalts Wirtschaftsminister Sven Schulze, bevor er den symbolischen Staffelstab an Janine Stiller übergab. Die ist Geschäftsführerin der Landesgartenschaugesellschaft in Wittenberg. In der Lutherstadt steigt 2027 die sechste Landesgartenschau.
In einem kurzen Imagefilm zeigten Stiller und ihr Begleiter Martin Luther, was dort in drei Jahren passieren soll: die Verbindung zwischen Stadt und Elbe, eine jetzige Brachfläche, die erblühen soll. „Wie schön wird das denn!“, erklären diverse Protagonisten.
Landesgartenschau Bad Dürrenberg erfolgreich beendet
Auf der Abschlussveranstaltung der fünften Landesgartenschau am Sonntagnachmittag ging es aber vor allem darum, wie schön es gewesen ist – in den vergangenen 178 Tagen im Bad Dürrenberger Kurpark. Am 19. April hatte dort die Laga begonnen, am Sonntagabend schloss sie trotz noch immer reichlicher Blütenpracht rund um Europas zweitgrößtem Gradierwerk ihre Pforten.
Das Ende war wie der Anfang: windig und kühl. Die erste Woche, blickt Laga-Geschäftsführer Michael Steinland zurück, sei zum Vergessen gewesen. In den folgenden Monaten entwickelte sich die Gartenschau allerdings zu einem Erfolg, der sich nicht zuletzt im Ticketverkauf niederschlug. „Wir haben in den 178 wunderbaren Tagen 460.000 Besucher empfangen können“, berichtete Steinland den zahlreichen Einwohnern und politischen Gästen im Publikum. 6.570 Dauerkarten wurden verkauft.
„Wir sind dem Vertrauen, das in uns gesetzt wurde, gerecht geworden. Wir haben dazu beigetragen, unsere Stadt, unsere Region, unser Land bekannter zu machen“, zog Steinland eine positive Bilanz, bevor er seine Mitarbeiter, Vertreter von Vereinen und einige der über 100 Ehrenamtlichen, die zum Erfolg der Gartenschau beigetragen hatten, auf die Bühne bat. Für einen kurzen Moment nahm Steinland das Mikro vom Mund und drehte sich zu ihnen mit leichter Verbeugung um: „Es war mir eine absolute Ehre, mit euch zusammenzuarbeiten.“
Sven Schulze lobt Laga 2024 in Bad Dürrenberg
Auch die Namensvetter Minister Sven und Bürgermeister Christoph Schulze (beide CDU) nutzten den finalen Festakt für Dankesworte. Der Stadtchef hob die Leistung des Teams des Solebetriebes hervor. Auch er zog ein positives Resümee. Man habe Startschwierigkeiten gehabt, spielte er auch auf die zweimalige Verschiebung der Schau an: „Aber am Ende war die Laga ein Gewinn für die Region.“ Und für die Stadt. „Sie hat identitätsstiftend gewirkt, sie hat ein Wir-Gefühl erzeugt. Von der Energie wird Bad Dürrenberg auch nach der Laga profitieren.“
Minister Schulze, der im Vorfeld nicht unbedingt als Laga-Enthusiast galt, versicherte: „Ich bin mittlerweile Fan von der tollen Stadt, von der Gartenschau.“ Er erinnerte daran, dass die Planungen mitten in die Coronazeit gefallen waren. Auch in Magdeburg habe die Vorbereitung für manch graues Haar gesorgt. Mit Blick auf Kurpark und Umgebung erklärte er: Nun sei aber viel entstanden, von dem die Stadt langfristig profitieren könnte.
Landesgartenschau 2027: Wittenberg will Besucherzahlen toppen
Für die Gäste aus der Lutherstadt Wittenberg ging der Blick derweil nach vorn. Laga-Chefin Stiller sagte: Sie wünsche sich in drei Jahren ähnlich viele Besucher. „Vielleicht können wir die 450.000 ja sogar toppen.“ Dass der Erfolg in Bad Dürrenberg Mut mache, hieß es am Montag aus dem Rathaus:
„460.000 Besucher zeigen, dass eine Landesgartenschau begeistern kann und das auch generationsübergreifend.“ Sie bringe einen enormen Entwicklungsschub für die Stadt und sei identitätsstiftend für die Bewohner: „Das macht natürlich Mut und ist auch Ansporn zugleich, an diesen Erfolg anzuknüpfen“, so Sprecherin Doreen Raewel.
Finanzierung und Fördermittel für Laga in Wittenberg noch offen
Zum aktuellen Stand der Dinge sagt sie: „Bisher gibt es noch keinen neuen Stand bezüglich der Finanzierung. Wir erwarten Entscheidungen beziehungsweise Rückmeldungen im Laufe des Oktobers/Novembers auch in Abhängigkeit der Haushaltsberatungen des Landes.“ Bisher seien Kosten in Höhe von 7,8 Millionen Euro (davon 5,9 Millionen Euro Fördermittel) anerkannt worden. „Im Oktober“, so Raewel, „werden zudem weitere Anträge im Programm Klima III gestellt und es erfolgt die förmliche Antragstellung im Leader-Programm.“
Die Planungen in den Teilräumen der Daueranlagen gehen indes intensiv weiter. Erste Bauanträge würden vorbereitet. Ziel ist es, im kommenden Jahr mit der Umsetzung zu beginnen. Die Laga GmbH werde sich zudem personell verstärken in den Bereichen Marketing und Veranstaltungen, um die bereits begonnenen Planungen zur Ausstellungskonzeption weiter zu vertiefen.