Lambsheim in der Pfalz Lambsheim in der Pfalz: Drei Wappen für die Partnerschaft mit Wörlitz

Wörlitz/MZ - Es war ein wenig ruhig geworden zwischen den Freunden. Gut 500 Kilometer Entfernung sind eben doch kein Katzensprung. Weil man Freundschaften aber bekanntermaßen pflegen muss, ist nun am Sonntag ein Bus in Lambsheim losgefahren und vor allem Senioren aus der Pfalz haben sich auf den Weg nach Wörlitz gemacht.
Seit 24 Jahren besteht die Partnerschaft zwischen Lambsheim und der Parkstadt. Wenn sich am 21. Oktober der Hochzeitstag jährt, also jenes Datum, als der Partnerschaftsvertrag zwischen den Orten unterzeichnet wurde, dann kann Satinhochzeit gefeiert werden, und im nächsten Jahr steht gar die Silberhochzeit bevor. Da war es wirklich an der Zeit, die Ehe aufzufrischen. Das befand auch Lambsheims Bürgermeister Herbert Knoll und gab den Anstoß für die mehrtägige Reise, denn „bei mir im Vorzimmer sitzt ja die zuständige Mitarbeiterin für die Seniorenarbeit“.
„Die Urkunde muss im Rathaus sein“
Auch bei dem 59-jährigen Stadtoberhaupt aus der Pfalz ist es schon einige Jahr her, dass er nach Wörlitz kam. Umso mehr hat er sich auf das Wörlitzer Bier gefreut, das er an den Abenden im Hotel „Landhaus Wörlitzer Hof“ genießt. Eine Hälfte der 40 Reisenden hat hier die Hotelzimmer bezogen, die andere Hälfte nächtigt im Ringhotel „Zum Stein“. Im „Wörlitzer Hof“ wird am Dienstagabend dann auch ein ganz besonderes Mitbringsel der Gäste vorgestellt.
Knoll hat drei Wappen seiner Heimatstadt nach Wörlitz gebracht. Der Lambsheimer Löwe als Relief auf Metall soll gleich in dreifacher Ausführung in Wörlitz einen Platz finden: in den beiden Hotels und am Rathaus.„Dafür finden wir einen guten Platz“, ist Hotelchefin Erika Miertsch sicher. Wenn sich dazu schließlich noch eine gerahmte Kopie der Partnerschaftsurkunde gesellt, dürfte das Arrangement an der Wand das Bündnis der beiden Orte stärken. „Die Urkunde muss im Rathaus sein“, sagt in der Runde Hartwig Ebenhan. Der Name des 81-Jährigen steht auf dem offiziellen Papier, denn er war in jenen Jahren Bürgermeister in Wörlitz. Am Dienstag ist er in den „Wörlitzer Hof“ gekommen und trifft so manchen Bekannten aus der Partnerstadt.
„Wir punkten hier mit unserem Weltkulturerbe.“
„Wir hatten viele schöne Erlebnisse“, sagt Ebenhan. Aus der Zusammenarbeit von Verwaltung und Politik in den frühen Jahren habe sich im Laufe der Zeit auch eine Freundschaft zwischen Vereinen und Privatpersonen entwickelt. „Es gab die offiziellen Besuche und natürlich die privaten“, berichtet Herbert Knoll, der mindestens zehnmal nach Wörlitz kam. Trotzdem hatte er es bisher jedoch nicht bis nach Wittenberg geschafft. Diesmal aber stand die Lutherstadt auf dem Besuchsprogramm. „Ich war einfach nur begeistert“, so Knoll nach Stadtführung und Besuch im Lutherhaus. „Wir punkten hier mit unserem Weltkulturerbe“, sagt Hartwig Ebenhan dazu. Und die Pfälzer? Die punkten mit ihrem Wein und würden gerne demnächst daheim einen Schoppen mit den Wörlitzern trinken. Dann könnte man sich auch darüber austauschen, wie es ist, wenn ein Partner zunimmt. Denn so wie aus Wörlitz ein Oranienbaum-Wörlitz wurde, heißt die Pfälzer Partnerstadt bald Lambsheim-Heßheim.