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Kriminalität Wittenberg Kriminalität Wittenberg: Täter suchen Wittenberger Sportartikelmarkt mehrfach heim

Von Marcel Duclaud 13.08.2016, 04:00
Heiko Klöpping zeigt die Spuren des jüngsten Einbruchs, das war nicht der erste. Wieder sind Fahrräder gestohlen worden.
Heiko Klöpping zeigt die Spuren des jüngsten Einbruchs, das war nicht der erste. Wieder sind Fahrräder gestohlen worden. Thomas Klitzsch

Wittenberg - Heiko Klöpping gibt sich keine Mühe, seinen Zorn zu verbergen. Der Geschäftsführer des großen Sportartikel-Marktes in der Dresdener Straße ist aufgebracht. Kein Wunder. In sein Geschäft ist eingebrochen worden - nicht nur einmal. Eine regelrechte Serie muss das Unternehmen konstatieren.

Der jüngste Fall ereignete sich in der Nacht zum Donnerstag, davor sind im März, im April und im Mai bereits bislang unbekannte Täter bei „Intersport Klöpping“ eingestiegen. Vier Einbrüche innerhalb von fünf Monaten, ein Drama. „Man fühlt sich furchtbar ohnmächtig und steht vor der Existenzfrage“, sagt der Annaburger. Er schreckt mittlerweile auf, wenn nachts das Telefon klingelt, und hofft, dass der Grund nicht schon wieder Kriminalität ist.

Gestohlen werden überwiegend Fahrräder. „Der Schaden ist sehr schmerzhaft“, erklärt Klöpping und fügt hinzu: „Wir stehen hier jeden Tag unter Druck, kämpfen darum, unser Niveau zu halten, arbeiten bis zu 60 Stunden die Woche im Büro und auf der Fläche. Und dann so etwas.“

Einen Anstieg von Fällen besonders schweren Diebstahls aus Gewerbeobjekten verzeichnet die Polizei im Landkreis Wittenberg nicht. Im ersten Halbjahr 2015 wurden 255 Fälle registriert, 189 im ersten Halbjahr 2016. Den Betroffenen hilft das freilich wenig.

Geschäftsleute können ihre Räume schützen, betont die Polizei. Gut eingesetzte und sinnvoll abgestimmte Sicherungstechnik bedeute längere „Arbeitszeit“ für den Täter und erhöhe das Entdeckungsrisiko. Die Polizei bietet Gewerbetreibenden Beratung zur Sicherung ihrer Objekte an. Dabei werden Schwachstellen aufgezeigt und konkrete Vorschläge gemacht. Termine können vereinbart werden unter Tel. 03491/46 93 00.

Der Unternehmer geht davon aus, dass es sich um die selben Täter handelt. „Da ist ein klares Profil zu erkennen.“ Und er findet, dass es an der Zeit ist, ihnen das Handwerk zu legen: „Es ist doch peinlich, wenn an einer großen Bundesstraße viermal hintereinander eingebrochen wird.“ Er sagt auch: „Ich erwarte von unserem System, dass wir geschützt werden.“

Der Polizei will Klöpping keine Vorwürfe machen. „Ich verneige mich vor den Mitarbeitern. Die können sich nicht vierteilen.“ Die Beamten seien stets schnell vor Ort gewesen. Allein, geschnappt haben sie die gewissenlosen Täter bislang nicht. Aus dem Revier verlautete am Freitag überdies, dass es „in Bezug auf die Einbrüche in ein Wittenberger Sportgeschäft keine Hinweise auf Wiederholungstäter“ gebe. Heiko Klöpping sieht das anders.

Und er will jetzt die ohnehin schon umfangreiche Sicherheitstechnik aufrüsten: mechanisch und elektronisch. „Gerade war unsere Sicherheitsfirma da.“ Der Geschäftsführer setzt alles daran, dass es beim nächsten Mal beim Versuch bleibt - und die Polizei bei den Einbrechern möglichst die Handschellen klicken lässt.

Dann freilich müssten die eine saftige Strafe erhalten: Solche Einbrüche können Existenzen ruinieren: „Das ist keine Bagatelle. Die Bestrafungen haben aber leider zu selten abschreckende Wirkung.“ (mz)