Kreis Wittenberg Kreis Wittenberg: Richtfest für den Mini-Bagger
Gräfenhainichen/MZ. - Die Modellbauer des Fördervereins "Ferropolis" trafen sich zu einem kleinen Richtfest. "Der Rohbau ist fertig", so Lothar Hensel, und "das war ein guter Anlass, mal Dankeschön zu sagen."
Als das Modell des Absetzers "1025", den es in Ferropolis auch in Originalgröße zu bestaunen gibt, vor einiger Zeit wieder auftauchte, war es in einem bedauernswerten Zustand. So gründeten Vereins-Mitglieder eine Arbeitsgruppe. Allesamt sind sie begeisterte Bastler, die gemeinsam ein Ziel verfolgen: das detailgetreue Modell im Maßstab 1:20 vollkommen funktionstüchtig wieder herzustellen. Seit gut 16 Monaten treffen sich die Modellbauer nun wöchentlich. Die Männer konnten erstaunliche Fortschritte präsentieren. "Das Gerüst steht sozusagen", verweist Gerhard Schröder mit einer einladenden Handbewegung auf das Modell. Er gilt als Initiator der Projektgruppe, die sich in der 30-KV-Station trifft.
"Der Reparaturkran muss noch aufgesetzt werden", beschreibt Gerhard Schröder die Fortschritte der insgesamt zwölf Bastler, "und das Förderband natürlich." An der Technik muss noch etwas gearbeitet werden. "Außerdem sind Geländer und Laufstege in großen Mengen noch anzubringen." Das ist Kleinarbeit, die noch einmal viel Zeit in Anspruch nimmt. "Man muss das mit viel Freude machen", meint Schröder. Wie viele Stunden die Bastelfreunde insgesamt bereits am Modell gesessen haben, könne er gar nicht so genau sagen. "Man kann nicht alles hier machen", verweist er auf die Vereinsräume, "da sitzt man auch schon mal Stunden, manchmal sogar tagelang zu Hause dran." Das große Ziel aber bleibt bestehen: Am Bergmannstag im nächsten Jahr wollen die Bastler ihren Bagger voll funktionstüchtig präsentieren.
Im Übrigen hat das Modell schon bessere Tage gesehen. Einst im Kranbau Köthen, wo der "1055" konstruiert worden ist, hergestellt, durfte es bereits einige Ausstellungen schmücken. Unter den Modellbau-Fans befinden sich einige ehemalige und aktuelle Mitarbeiter der Kranbau-Firma, die den Wiederaufbau unterstützen. Besonders stolz zeigte sich Lothar Hensel, dass sich auch das jüngste Vereinsmitglied aktiv am Projekt beteiligte. Der 31-jährige Nico Bräse hatte sich um den Bandausleger am Modell gekümmert. "Der war total zerbrochen. Der fehlte praktisch", erklärt Bräse, der ihn nun komplett neu anfertigen will. "500 bis 600 Arbeitsstunden wird das schon dauern", schätzt er.
Maßgeblich beteiligt an der Rekonstruktion des metallenen Modells waren bisher auch Günter Freitag und Helmut Lerm, die sich insbesondere um die Metallarbeiten kümmerten.
Während eines gemütlichen Beisammenseins wurde noch einiges an der Technik getestet und abgestimmt. Der Förderverein hat derzeit 43 Mitglieder. "Wir haben verschiedene Arbeitsgruppen", so Lothar Hensel zur MZ, "manche von denen arbeiten vorübergehend und mache permanent."
Der Verein hat es sich zum Ziel gemacht, sich der Geschichte des Bergbaus in der Region zu widmen. Die Restaurierung des "1055"-er Modells war dabei nur ein Projekt von vielen. Hensel, der stellvertretende Vereinsvorsitzende, empfiehlt den Interessenten auch die ständigen Ausstellungen in der Stadt aus Eisen, die durch die Vereinsmitglieder zusammengestellt wurden und nun gepflegt werden.