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Kreis Wittenberg Kreis Wittenberg: Kita feiert Werkstatteröffnung

Von Ulf Rostalsky 06.12.2012, 18:41

Tornau/MZ. - Da staunten die jüngsten Tornauer nicht schlecht. Zuerst hatte Frau Holle für reichlich Schnee gesorgt. Und dann bekamen die Mädchen und Jungen der Kita "Heideknirpse" ein ganz besonderes Nikolausgeschenk: Die Werkstatt für Kinder ist nach einem langen Ritt durch die Instanzen endlich fertig.

Pfiffige Handwerksburschen

William Peters und Anton Sehmisch sind pfiffige Handwerksburschen und deshalb gefragt wie selten. Es gibt kein Band zu durchschneiden am Eröffnungstag. Die Tornauer wollen stilecht und damit anders sein. Die beiden Fünfjährigen zücken ihr Werkzeug und sägen sich den Weg frei. Eine Holzleiste hatte die Werkstatt zumindest symbolisch noch versperrt.

"Da sind die Jungen richtig in ihrem Element", freut sich Kita-Leiterin Jana Ratsch für ihre Schützlinge. Für die ist Handwerkeln nicht einmal eine neue Sache. Zusammen mit Hausmeister Bernd Grubert haben sie regelmäßig zum Werkzeug gegriffen. "Aber eben in den Gruppenräumen. Da musste immer erst alles hin geräumt und danach schnell wieder für Ordnung gesorgt werden. Ideal war das nicht."

Deshalb kamen die "Heideknirpse" auf die Idee, ihr Reich um ein Holzhaus zu erweitern, das für Bürgermeister Enrico Schilling (CDU) "multifunktionell" und am Ende sogar "Doppelgarage" ist. Schilling betont bewusst den "Spaß". Denn abgestellt werden in der Werkstatt nur die beiden Sechssitzer, mit denen der Nachwuchs regelmäßig durchs Heidedorf kutschiert wird.

Die Gefährte einzuparken, wird auf Dauer aber sicher kein einfaches Unterfangen. "Onkel Grubert bastelt fleißig", schmunzeln die Erzieherinnen.

Der Hausmeister hat sich nicht lumpen lassen und erst einmal eine Werkbank gebaut. An Ort und Stelle sind die Schraubstöcke und Werkzeugkästen. Ordnung muss sein in der Werkstatt, die nicht nur Jungen gefällt. Zwar meint Jana Ratsch, dass gerade der männliche Nachwuchs dringend neue und andere Beschäftigungsmöglichkeiten brauchte.

"Aber mir gefällt das auch. Vor allem das Haus", ruft Celine Gonetz, während Charlotte Huth das Ganze erst einmal genau in Augenschein nimmt.

Die Werkstatt ist der Renner, aber längst nicht das einzige Geschenk am Nikolaustag. Nicht nur, dass die Mädchen und Jungen reichlich Nascherei im neuen Haus vorfanden. Eine ortsansässige Spedition ließ außerdem Geld springen. Das Werkzeug-Magazin soll weiter aufgestockt werden.

Nur der Bau ging blitzschnell

Gut möglich, dass das eigentliche Sommerhaus in absehbarer Zeit ganzjährig nutzbar sein wird. "Der Schornsteinfeger hat schon grünes Licht gegeben für einen Ofen", erzählt Jana Ratsch, die einen Vergleich nicht ungenannt haben möchte. Die Genehmigung für das Haus habe Monate gebraucht, der Bau aber nicht. "Als ich früh auf Arbeit kam, waren vier Bretter gesetzt. Und am Nachmittag haben wir Richtfest gefeiert."