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Kreis Wittenberg Kreis Wittenberg: Breitband überall angelangt

Von ute könig 03.04.2012, 16:53

sernO/MZ. - "Schnelles Internet, jetzt auch hier!" Was der Werbeslogan von Internetanbieter Wittenberg-net auf einem großen Plakat am Ortseingang von Serno schon angepriesen hat, bewahrheitete sich am Dienstagnachmittag endlich. Techniker Uwe Vogel steckte noch die letzten Kabel im Schaltkasten hinter dem Gemeinschaftshaus an ihren Platz. Kurz nach 14.30 Uhr konnte Coswigs Bürgermeisterin Doris Berlin (parteilos) dann den symbolischen Startschuss für den Breitbandanschluss geben. "Damit ist der DSL-Ausbau abgeschlossen", sagte die Bürgermeisterin.

Innerhalb der vergangenen fünf Jahre erhielten nach und nach alle Ortschaften von Coswig den Zugang zum Breitbandinternet. Der Ausbau verlief nicht immer reibungslos, wie beispielsweise in Thießen, wo die Kabel zunächst oberirdisch verlegt wurden. Diese Unstimmigkeiten wurden am Dienstag abgehakt. Nun kann überall mit einer Downloadrate von bis zu 50 Megabit pro Sekunde im Internet gesurft werden. In Buko sind sogar 100 Megabit pro Sekunde möglich. In der Stadt Coswig selbst erreicht man derzeit lediglich Geschwindigkeiten von drei bis sechs Megabit pro Sekunde.

Diese neuen Geschwindigkeiten werden von den Einwohnern gut angenommen. Der Internetanbieter Wittenberg-net, der auch für den Ausbau des Netzes in Coswig zuständig war und damit Eigentümer des Netzes ist, könne in vielen Orten eine Auslastung von 70 Prozent verzeichnen, sagte der Geschäftsführer Karsten Siebner. Nur bei wenigen Ortschaften liege der Anteil unter 15 Prozent. "Hier muss man aber auch die Altersstruktur in den Dörfern beachten", so Siebner. Lediglich in dem kleinen Örtchen Krakau wurde auf den Ausbau verzichtet. "Hier war die Nachfrage von Anfang an zu gering", so Doris Berlin.

Der Breitbandausbau in Coswig war in zwei Abschnitte aufgeteilt: Luko, Buko, Düben, Klieken und Möllensdorf erhielten zwischen 2008 und 2010 zuerst den Zugang zum schnellen Internet. Finanziert wurde dieser erste Abschnitt aus Mitteln der Konjunkturpakets II (rund 562.000 Euro) sowie Eigenmitteln der Stadt Coswig (circa 83.000 Euro).

Im zweiten Abschnitt waren die Ortschaften Thießen, Göritz, Wörpen, Wahlsdorf und schließlich Serno an der Reihe. Der Großteil der Gelder für den dortigen Ausbau stammte ebenfalls aus Fördermitteln. Über die Breitbandinitiative "Internet für den ländlichen Raum" wurden vom Land Sachsen-Anhalt rund 250.000 Euro in den Ausbau in Coswig investiert. Gut 33.000 Euro brachte die Stadt selbst auf.

Im ganzen Landkreis Wittenberg werden durch das Förderprogramm zum Breitbandausbau in ländlichen Gebieten bis Ende 2012 zusätzlich mehr als 10.000 Haushalte sowie rund 1.000 Unternehmen und Gewerbetreibende mit Breitbandinternet versorgt sein, so die Zahlen der Staatskanzlei des Landes Sachsen-Anhalt.