Korksteinwerk Korksteinwerk: Schornstein in Coswig wird gesprengt

coswig/MZ - Voraussichtlich am 26. März soll der Schornstein auf dem Gelände des ehemaligen Korksteinwerkes in der Coswiger Geschwister-Scholl-Straße gesprengt werden.
Der Termin steht noch unter Vorbehalt der Zustimmung der Deutschen Bahn AG. Das Areal grenzt im Norden an die Regionalbahnlinie Dessau-Falkenberg, aber auch für den West-Ost-Güterverkehr ist das eine bedeutsame Trasse. „Wir brauchen für die Sprengung eine Bahn-Pause“, sagt Martin Hopfe, Geschäftsführer der Thüringer Spreng GmbH mit Sitz in Kaulsdorf. Deren Auftraggeber wiederum ist die Berliner Gesellschaft zur Entwicklung und Sanierung von Altstandorten mbH (GESA) als Eigentümerin.
Der 55 Meter hohe Schlot steht etwa 150 Meter von der Bahnlinie entfernt. Er darf aber bei der Sprengung nur in diese Richtung fallen, denn zu den ersten Wohnhäusern der Geschwister-Scholl-Straße sind es nur wenige Schritte und die Nebengelasse der Bahnhofstraße grenzen ebenfalls fast an. „Das ist das größte Problem, dass der Schornstein quasi mitten im Ort steht“, bestätigt Hopfe gestern nach der Begehung des Areals mit Vertretern der GESA, des städtischen Ordnungsamtes, der Polizei und des Gewerbeaufsichtsamtes.
„Deshalb wird es auch Evakuierungen geben.“ Der Sperr-Radius werde 80 bis 100 Meter, in Fallrichtung 120 Meter betragen. „Die Anwohner werden rechtzeitig informiert, auch wo sie sich während der Evakuierung aufhalten können“, versichert Hopfe. Diesbezüglich arbeiten der Auftraggeber und das städtische Ordnungsamt zusammen. Zuschauer sollen die Sprengung von der Eisenbahnbrücke aus beobachten können. Der Abriss von Gebäuden auf dem ehemaligen Werksgelände ist bereits in vollem Gange. Die GESA will über die Perspektive für das Areal demnächst informieren.
Im Korksteinwerk wurden bis 1989 auf der Grundlage von Kieselgur Dämmplatten für die Industrie produziert.