1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Wittenberg
  6. >
  7. Kooperation mit Kunst: Kooperation mit Kunst: Gymnasium und Wiwog machen Tore schön

Kooperation mit Kunst Kooperation mit Kunst: Gymnasium und Wiwog machen Tore schön

Von Corinna Nitz 18.01.2019, 19:09
„7 Tore - 7 Blicke“: Der Kunstkurs 10 des Luther-Melanchthon-Gymnasiums Wittenberg - hier erläutert Luisa ihren Entwurf - ist am Projekt beteiligt.
„7 Tore - 7 Blicke“: Der Kunstkurs 10 des Luther-Melanchthon-Gymnasiums Wittenberg - hier erläutert Luisa ihren Entwurf - ist am Projekt beteiligt. Baumbach

Wittenberg - Der Erfolg war immens, am Ende ging die hauptsächlich von der Wittenberger Wohnungsbaugesellschaft (Wiwog) und der Evangelischen Akademie initiierte Freiluftgalerie „95 Türen zur Reformation“ 2016 sogar in die Verlängerung. Jetzt steht dieses Projekt ein bisschen Pate für ein neues, oder um es mit Sandra Pfuhl von der Wiwog zu sagen: „Die Türen sind die Basis.“

Das Motto 2019 lautet „7 Tore - 7 Blicke“, Kooperationspartner der Wiwog diesmal ist die Wohnungsbaugenossenschaft Wittenberg (WBG). Wieder geht es in den öffentlichen Raum, wieder sind besonders Kinder und Jugendliche eingeladen, sich kreativ zu entfalten.

Die Schlagworte heuer lauten u. a. Rückblick, Lichtblick und Einblick. Bearbeitet werden sie laut Pfuhl von Kitas des Wittenberger Eigenbetriebs „KommBi“ mit dem Augustinuswerk und fünf Schulen. Zu letzteren gehören die Wittenberger Gymnasien „Lucas Cranach“ und „Luther-Melanchthon“, dort, im LMG, haben sie sich für das Thema Durchblick entschieden.

Überbleibsel von 2017

Die Vorbereitungen im Kunstkurs 10 am LMG laufen auf Hochtouren, wie ein Besuch diesen Dienstag nahelegt, als bereits Entwürfe präsentiert werden. Der Weg bis hierhin muss spannend gewesen sein und das schon allein deshalb, weil sich die Schülerin Luisa mit ihrem Gestaltungsvorschlag gegen zahlreiche Mitbewerber durchgesetzt hat.

Die Wohngebiete Trajuhnscher Bach / Lerchenberg sind nach Auskunft von Sandra Pfuhl, Assistentin der Wiwog-Geschäftsleitung, mit die größten des Unternehmens. Mit dem Kunstprojekt „7 Tore - 7 Blicke“ soll der Fokus nun einmal weg von Initiativen etwa in der Altstadt gelenkt werden. Die Ursprungsidee stamme aus Berlin, dort sei ein ähnliches Projekt umgesetzt worden.

Spannend ist das Projekt auch wegen seiner Komplexität: „Wer will planen? Wer will zeichnen? Wer will sich um die Finanzen kümmern oder Schriftführer sein?“, zählt Kunstlehrerin und Kursleiterin Heike Masser nur einiges auf, was im Zusammenhang mit „7 Tore - 7 Blicke“ erst einmal intern geklärt werden musste - und wozu sie weiter sagt: „Es werden Kompetenzen geschult.“

Anders als die weiteren Projektteilnehmer anderer Einrichtungen, welche Durchgänge an Plattenbauten in den Wohngebieten Trajuhnscher Bach und Lerchenberg verschönern, gestalten die LMG-Schüler ein mobiles Tor. Es ist ein Überbleibsel aus dem Reformationssommer 2017, als solche Pforten mit Sitzbänken an den Eingängen zu den „Toren der Freiheit“, wie die Weltausstellung Reformation getitelt hat, standen.

Der jetzt zu bearbeitende Torbogen befand sich vor dem alten Melanchthon-Gymnasium, in dem einst der Durchführungsverein r2017 seinen Sitz hatte.

Vernissage ist geplant

Inzwischen ist das Tor auf dem Schulhof angekommen, was von Vorteil ist, da immer mal wieder Maße genommen werden mussten. Das von Luisa entworfene Motiv (in Pop-Art-Manier vier Köpfe, deren Beigaben wie Brillen oder Ferngläser und Mimik beispielsweise etwas zur Mentalität oder Situation der Person aussagen), wird demnächst vergrößert und bei Messebau Harnisch auf Folie übertragen.

Die Folie kleben die Schüler später auf die Fliesen, das heißt auch, das Gesamtbild wird zunächst in mehrere Teile zerlegt. Bei dafür notwendigen Berechnungen mussten auch die Fugenmaße berücksichtigt werden. Dass einen die Arbeit an dem Projekt insgesamt weiterbringt, heißt es aus den Reihen der Schüler. Ihr Werk, der „Durchblick“, soll übrigens zunächst vor dem Asisi-Panorama aufgestellt werden.

Zu den Unterstützern des Gesamtprojektes gehört laut Wiwog-Mitarbeiterin Pfuhl die Bürgerstiftung Wittenberg, die sei „finanziell mit im Boot“. Die Firma Heimö habe die Fliesen gesponsert. Wiwog und WBG stellen neben Eigenleistungen den Angaben zufolge 10000 Euro zur Verfügung, jede der beteiligten Einrichtungen habe „das gleiche Budget“ erhalten. Zu den Eigenleistungen gehören „organisatorische Dinge“, etwa gab es seit Projektstart nach den Sommerferien 2018 „verschiedene Sitzungen“.

Auch werden Profis letztlich die Fliesen anbringen, was aber witterungsabhängig ist, weshalb Pfuhl noch kein Datum für eine Vernissage des Kunstprojektes „7 Tore - 7 Blicke“ nennen kann. Dass es eine geben wird, daran lässt sie keinen Zweifel.

Während am LMG Fliesen beklebt werden, haben sich andere Einrichtungen für die Bemalung derselben entschieden. Alle dienen dazu, Torbögen u. a. an Plattenbauten zu verzieren. (mz)

Zu den Blicken im Projekt gehört als Thema der Durchblick. Ob er ihn hat?
Zu den Blicken im Projekt gehört als Thema der Durchblick. Ob er ihn hat?
Baumbach
Ihnen fallen unterschiedliche Aufgaben zu, Franz etwa musste viel rechnen.
Ihnen fallen unterschiedliche Aufgaben zu, Franz etwa musste viel rechnen.
Baumbach
Viele Schüler im LMG sind an der Ausführung des Kunstprojektes beteiligt.
Viele Schüler im LMG sind an der Ausführung des Kunstprojektes beteiligt.
Baumbach