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Konzert Konzert: Ferropolis unter Beobachtung

Von MICHAEL HÜBNER 17.06.2009, 18:08

GRÄFENHAINICHEN/MZ. - Immerhin werden nach aktuellen Schätzungen etwa 18 000 Fans erwartet. "Wir machen jetzt noch die Parkplätze schick", sagt Isa Feller. Aber eigentlich ist alles startklar. Dabei ist noch nie ein Großereignis so intensiv vorbereitet worden wie das Konzert der Punkrockband. Das liegt nicht an den prominenten Künstlern, sondern am organisatorischen Debakel im vergangenen Jahr beim Ärzte-Konzert. Zurück blieb der Patient Ferropolis. Doch der ist offensichtlich schon wieder fit für ein Spektakel der Superlative. "Wir sind unter Beobachtung", sagt GmbH-Geschäftsführer Thies Schröder.

Und genau hingeschaut hat auch schon Holger Zubke. "Ich war am Dienstag vor Ort. Die zwei neuen Zufahrten zu den Pkw-Abstellflächen sind in Ordnung", sagt der Leiter des Wittenberger Straßenverkehrsamtes. Übrigens: Kassiert wird für das Abstellen der Autos nicht mehr. Es gibt auch Anreise-Tipps für die mobilen Besucher. Die Gäste aus dem Süden sollen bereits die Autobahnabfahrt Bitterfeld und dann die B 100 nutzen. Auch für die Wittenberger wird die B 100 empfohlen. Und die Berliner sollen die Autobahn bei der Abfahrt Dessau-Ost verlassen und die B 107 für ihre Anfahrtsroute auswählen. Wer sein Fahrzeug auf den Großparkplätzen abstellt, kommt per Shuttle zur Arena.

Aber wird das alles wirklich reibungslos funktionieren? "Ich bin kein Prophet", so Zubke, "aber wir hoffen, dass es besser läuft als das letzte Mal." Konkreter könne er kaum werden. Schließlich gibt es ja das seit zwei Jahren geforderte externe Verkehrskonzept immer noch nicht. Das haben die Stadträte aber nun in Auftrag gegeben (die MZ berichtete). Der Blick richtet sich also nach vorn. Und auch deshalb gibt es erstmals eine Verkehrszählung. "Davon merken aber die Pkw-Fahrer nichts. Sie fahren über eine Gummimatte. Dabei wird gezählt", sagt der Mann aus der Kreisverwaltung, der Samstag vor Ort sein wird - die Umleitungsstrecke will er sich genau anschauen. Denn es gibt eine weitere Neuerung. Die B 107 steht dem Durchgangsverkehr nicht zur Verfügung. "Zwischen Jüdenberg und der Gräfenhainichener Kreuzung B 100 gibt es am Samstag ab 14 Uhr eine Vollsperrung. Eine Umleitung ist ausgeschildert. Für Besucher des Konzertes ist die Strecke aber freigegeben", so Frau Feller.

Und - auch das ist kein Geheimnis - die Polizei ist ebenfalls bestens involviert. "Der Alte", so heißt es im Revierkommissariat, hat Ferropolis zur Chefsache erklärt. "Wir können jederzeit unverzüglich reagieren", so Lothar Halm, Leiter der Dienststelle in der Heidestadt, der mit seinem Vize eine Nachtschicht schieben will.

Aber auch wer nicht mit dem Auto anreist, soll bequem die Arena erreichen können. So fahren Busse vom Dessauer und Gräfenhainichener Bahnhof nach Ferropolis. "Es geht los in der Muldestadt ab 16 Uhr bis Konzertbeginn zu jeder vollen Stunde nach Bahnankunft. Und nachts geht es nach Konzertende ab Mitternacht zurück. Vom Gräfenhainichener Bahnhof startet der Bus ab 16 Uhr zu jeder halben Stunde nach Bahnankunft bzw. nach Bedarf", so Frau Feller.

Der Einlass erfolgt laut Veranstalter mawi-concert ab 17.30 Uhr. Zum gleichen Zeitpunkt öffnet die Abendkasse. Das "Machmalauter"-Open-Air beginnt mit den Gästen Stimga, Madsen und Millencolin um 19 Uhr. Zubke rechnet trotz aller intensiven Vorarbeit mit Wartezeiten. "Zwei Stunden vor Veranstaltungsbeginn sollte man schon in der Nähe der Arena sein", empfiehlt der Experte.

Solche Probleme hat Tote-Hosen-Sänger Campino bei der Vorab-Besichtigung der Spielstätte freilich nicht. Er wurde von Schröder persönlich begrüßt und durch das Areal geführt. Der 46-Jährige ist begeistert. Er wolle im Gremminer See schwimmen und das Gelände mit Inline-Skates erkunden.

Und die Fans wollen die "Beste deutsche Live-Band" - in dieser Kategorie gewannen "Die Toten Hosen" im Januar den Publikumspreis "Echo" - in Gräfenhainichen sehen.