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Kliekener Grundschule  Kliekener Grundschule: Erstklässler freuen sich zum Schulanfang über Edelstein und Paten

Von Stefanie Hommers 14.08.2016, 17:54
Sonnige Zeiten in der Schule, die sollen die Mädchen und Jungen in Klieken erleben. Der erste Tag war da schon mal vielversprechend.
Sonnige Zeiten in der Schule, die sollen die Mädchen und Jungen in Klieken erleben. Der erste Tag war da schon mal vielversprechend. Thomas Klitzsch

Klieken - Manchmal liegen sie als Stolperfalle mitten im Weg, manchmal sind Steine ein rettender Anker, sorgen für Stabilität und stehen für Beständigkeit. Vor allem letzteres hatten die Namensgeber im Sinn, als sie die Kliekener Grundschule im vergangenen Jahr tauften. „Ein-Stein-Schule“ heißt die Lehranstalt seitdem. Der Name findet sich als Steinmosaik auf dem Schulhof, er steht auch auf jenem Findling, der bereits seit den 90er Jahren zum Inventar der Schule gehört und ist Programm.

Alle Erstklässler, für die am Sonnabend ganz offiziell mit einem Fest der Ernst des Schullebens begann, durften sich denn auch einen kleinen Edelstein aus einer goldenen Schmuckschatulle aussuchen. „Er soll euch nicht reich machen“, so Schulleiterin Rosemarie Drobig, „sondern vielmehr helfen, über Stolperstellen im Schulalltag hinwegzukommen, Trost spenden , Sicherheit geben“.

16 Jungen und Mädchen erlebten gemeinsam mit Eltern, Großeltern und Geschwistern am Sonnabend bei strahlendem Sonnenschein einen fröhlichen Einstand, zu dem Edelsteine ebenso wie Sonnenblumen, Zuckertüten und ein Strauß bunter Luftballons gehörten, der wirbelnd und symbolträchtig in den blauen Himmel aufstieg. Zu der Veranstaltung waren auch die ehemaligen Erzieherinnen aus verschiedenen Kindertageseinrichtungen eingeladen, verbunden mit einem ausdrücklichen Dank für die geleistete Arbeit bei der Vorbereitung des Übergangs in einen neuen Abschnitt.

Ein buntes Programm, gestaltet von den Schülern der zweiten Klasse, hieß die Erstklässler willkommen. „Komm rein die in die Schule, es geht endlich los“ lautete das musikalische Motto zu einem Auftakt, der mit dem Körperteil-Blues und einem Frühstücks-Rap eine ebenso kurzweilige wie kreative Fortsetzung fand. Natürlich durften Steine bei dieser Begrüßung nicht fehlen, sei es als „Rolling Stones“, als Stolper- oder als Zaubersteine. Am Ende stand freilich die gesungene Erkenntnis: „Ein echter Freund ist mehr wert, als der größte Schatz der Welt“.

Die jungen Sänger und Schauspieler wechselten folgerichtig nach Beendigung des Programm flugs die Rollen und verwandelten sich in Paten. Jeder der Zweitklässler nahm einen der Neuankömmlinge bei der Hand und geleitete ihn ins Schulhaus zu einer ersten kurzen Unterrichtsstunde.

Diese Patenschaften bleiben traditionell das ganze erste Schuljahr über bestehen und sollen helfen, bei der Eroberung des neuen Lebensraumes Schule. „Kindern lernen von Kindern am meisten“, davon ist Rosemarie Drobig überzeugt.

Während die Erstklässler ihre Lehrerin sowie den neuen Klassenraum etwas näher kennenlernten, gab die Schulleiterin auch den Eltern draußen ein paar Tipps mit auf den Weg. Kindern würden verschieden schnell und auf verschiedenen Wegen lernen, aber es gebe kein Kind, das nicht lernen wolle, sei ihre Erfahrung, sagte sie. Sie forderte die Eltern auf, ihre Töchter und Söhne zu ermutigen, ihnen Zuversicht zu vermitteln und auch einmal die Perspektive zu wechseln, die eigene Rolle zu hinterfragen „Möchte ich mich selbst als Eltern haben?“

Zusammen mit den Neuen besuchen ab Montag insgesamt 74 Kinder die kleine, einzügige Grundschule , „Tendenz steigend“,wie Rosemarie Drobig nicht ohne Freude berichtet. Für das nächste Schuljahr gebe es bereits so viele Anmeldungen, dass eine Warteliste erstellt werden musste. (mz)

In einer früheren Version dieses Textes hatten wir geschrieben, dass sich der Findling vor der Schule seit den 1960er Jahren dort befindet. Tatsächlich wurde der Stein aber erst 1994 aufgestellt. Wir bitten den Fehler zu entschuldigen.