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Doppelhaushalt der Stadt Coswig ist genehmigt Kita in Jeber-Bergfrieden kann endlich neu gebaut werden

Dem Ersatzneubau der Naturpark-Kita in Jeber-Bergfrieden steht nichts mehr im Weg. Kommunalaufsicht des Landkreises bewilligt den Doppelhaushalt der Stadt Coswig.

Von Andreas Hübner Aktualisiert: 24.01.2023, 22:02
Das Gebäude der Kindertagestätte, dass zuerst als Grundschule diente, wurde  direkt in das bereits ausgehobene Schwimmbadbecken gebaut.
Das Gebäude der Kindertagestätte, dass zuerst als Grundschule diente, wurde direkt in das bereits ausgehobene Schwimmbadbecken gebaut. (Foto: Andreas Hübner)

Coswig/MZ - Damit hat eine lange Odyssee ihr Ende gefunden. Als Bürgermeister Axel Clauß (parteilos) in der vergangenen Woche in der Kita in Jeber-Bergfrieden auftauchte, hatte er äußerst gute Nachrichten im Gepäck. Der Doppelhaushalt 2023/2024 der Stadt Coswig ist von der Kommunalaufsicht des Landkreises genehmigt worden. Dem Neubau der Naturpark-Kita im Coswiger Ortsteil steht damit nichts mehr im Wege.

Euphorische Stimmung

„Ich war wirklich den Tränen nahe“, berichtet Kita-Chefin Dominique Finger, „wir haben uns alle sehr gefreut.“ Zwischenzeitlich sei man, gerade ob der intensiven Diskussionen bezüglich einer notwendigen Kreditfinanzierung – wie berichtet war die Kämmerin der Stadt Coswig, Sabrina Zülsdorf, vor dem Stadtratsbeschluss im November sogar ihrer Pflicht nachgekommen und hatte vor diesem finanziellen Kraftakt gewarnt – nicht mehr besonders zuversichtlich gewesen.

Um so euphorischer sei nun die Stimmung unter den derzeit zehn Erzieherinnender Kita. „Wir sind damit nach zehn Jahren unserem Ziel ein ganz großes Stück näher gekommen“, begründet Finger die gemeinsame Freude.

Ein neuer Platz zum groß werden

Noch werde freilich nicht gebaggert und gemauert. Bis dahin sei es immer noch ein weiter Weg. „Aber wir können nun sagen, dass wir für die Kinder einen neuen Platz zum groß werden schaffen können“, sagt die Kita-Chefin.

Der Neubau hatte für die Stadträte einhellig Priorität, da die derzeitigen Zustände in der Bildungseinrichtung – welche in den 1970er Jahren in das bereits ausgehobene Becken eines geplanten Schwimmbads gebaut wurde – fraktionsübergreifend schon lange als untragbar angesehen wurde und den heute gängigen Standards nicht entspreche. Die Betreuung der momentan 78 Kindern sei seit langer Zeit nur aufgrund des Bestandschutzes der Einrichtung gebilligt worden.

Eine Fördermittel-Tortur

„Nach einer Fördermittel-Tortur, bei der man nach zehn Jahren und viel Frust am Ende doch leer ausging, ist es nun gelungen, die Finanzierung des Ersatzneubaus durch eine genehmigte Kreditaufnahme abzusichern“, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadt. Die Rede ist von einer Kreditaufnahme in Höhe von 3,1 Millionen Euro. „Wir investieren in die Jüngsten unserer Stadt, die unsere Zukunft sind, und in die Sicherheit“, kommentiert Clauß.

„Insgesamt wird die Stadt – trotz der schwierigen finanziellen und politischen Randbedingungen – in den kommenden zwei Jahren rund 6,6 Millionen Euro investieren“, heißt es aus der Stadtverwaltung. Neben der benannten Kindertagesstätte werde auch kräftig in die Feuerwehr investiert. Insgesamt sollen etwa 900.000 Euro in die Wehren der Stadt fließen. Unter anderem ist die Anschaffung eines neuen Löschfahrzeugs (TLF 3.000) für die Sernoer Kameraden und Kameradinnen geplant. Auch in die Grundschulen und die Gemeindestraßen soll laut Haushaltsplanung investiert werden.

„Nicht unerwähnt muss sicherlich auch bleiben, dass aufgrund der gestiegenen Energiepreise, der Inflation und der Entwicklung der Zinsen, erhebliche Mittel in diesen Bereichen gebunden sind“, heißt es in der Pressemitteilung. Diese Gelder hätten auch sehr gut anderweitig gebraucht werden können. Etwa um den allgemeinen Sanierungsstau abzubauen.

Nur wenige Auflagen

„Der nun genehmigte Doppelhaushalt trägt eindeutig die Handschrift der Daseinsfürsorge“, sagt Clauß. Er sei sehr froh, dass es gelungen ist, gleich zu Beginn des Jahres einen Haushalt und so Planungssicherheit für die kommenden zwei Jahre zu haben.

Mit der Genehmigung durch die Kommunalaufsicht seien nur niederschwellige Auflagen verbunden. Das bestehende Haushaltskonsolidierungskonzept müsse demnach überarbeitet und neu beschlossen werden. Außerdem müsse den Stadträten Quartalsweise ein Bericht über Zinsmanagement und Kredit-Controlling vorgelegt werden.