Wittenberger Sportler zeigen soziales Engagement Kicker der Lutherstadt am Netz ohne Chance
Der TSV Griebo besiegt das Benefizteam im Badminton sehr deutlich mit 10:2. Der Erlös des Abends geht an die Kinderfeuerwehr in Apollensdorf.

Griebo/MZ. - Frank Lehmanns Urteil steht schnell fest: „Ganz schön frech“, meint der Cheftrainer vom Wittenberger Benefizteam. Es ist eine Reaktion auf einen lockeren Spruch auf der Homepage vom TSV Griebo: „Wenn Badminton einfach wäre, würden wir es Fußball nennen.“
Die Probe aufs Exempel
Am Mittwochabend gibt es in der örtlichen Mehrzweckhalle die Probe aufs Exempel. Zumindest in der Theorie sind die Regeln schlicht. Der Spieler schmettert den Ball einundzwanzigmal auf den Boden des gegnerischen Feldes. Und wenn der Kontrahent dann noch nicht genug hat, werden die Seiten gewechselt und das gleiche von dort aus noch einmal vollzogen: Punkt, Satz und Sieg!

In der Praxis ist es dann doch etwas komplizierter. Das wird schnell klar, als Badminton-Trainer Hans-Dieter Hibbeler den Sportlern vom Wittenberger Benefizteam, die sonst lieber Fußball spielen, die Regeln erläutert. Der TSV Griebo hat die Lutherstädter zu einem Benefizpartie – der Erlös des Abends in Höhe von 401,50 Euro geht an die Kinderfeuerwehr Apollensdorf – eingeladen. Und die Gäste gehen bei ihrem ersten Badminton-Vergleich völlig unbelastet ins Match, reisen aber trotzdem mit größtem Selbstvertrauen – „Sportlich Begabte können alles spielen“ – an. Die Gastgeber sind deutlich erfahrener.
Die 32 Mitglieder der Abteilung – darunter sechs Kinder und Jugendliche – trainieren einmal in der Woche. Und das ist auch zu sehen. Gespielt werden auf vier Feldern vier Doppel gleichzeitig. Dabei fällt das Duo Christian Drews – mit Erfahrungen im Tennis – und Bodo Grauss besonders auf. Sie leisten anfangs ordentliche Gegenwehr. „Ihnen fehlt noch das Auge, aber mit ein paar Wochen Training...“, lobt Experte Hibbeler. Trotzdem endet der Satz deutlich. „Wir haben acht oder neun Punkte geholt. Zum Schluss haben wir zu viele Fehler gemacht“, so Drews. Das Benefizteam liegt schon nach ein paar Minuten aussichtslos 0:4 zurück.
„Ihr schlagt euch achtbar“, motiviert Lehmann sein Team. Und es wird tatsächlich besser. Zumindest werden die Satzergebnisse enger. Die Stepputtis-Brüder – in dem Match wird Frank Neumann eingewechselt – verlieren 11:21. „Wir sind aus dem Schneider“, wird das Ergebnis kommentiert. Noch besser läuft es bei Rene Stepputtis und Kai Roether. Das Duo schafft fast eine Überraschung und verliert 19:21. Nach der zweiten Runde steht es 0:8. Danach werden die Teams gemischt. Und so klingt das offizielle Ergebnis von 2:10 – „Es ist trotzdem deprimierend“, so Lehmann – gar nicht so schlecht. „Mit einem Profi an meiner Seite habe ich gewonnen“, kommentiert Drews, Trainer der Piesteritzer Fußball-Landesliga-Reserve, sein Erfolgserlebnis.

Allerdings hat das Benefizteam auch Zuversicht gewonnen für eine weitere knifflige Aufgabe. Vier Spieler haben das Zeug, so wird Optimismus verbreitet, am 5. August ab 16.30 Uhr den TC Wittenberg im Tennis zu ärgern. Zuvor wird am 19. April ab 18 Uhr in Seegrehna Fußball gegen die Energiekonzepte Deutschland gespielt. Als Saisonhöhepunkt ist die Partie in Klieken gegen die Traditionself von Lok Leipzig am 14. Juni ab 18 Uhr geplant. Moderiert wird das Event – gefeiert werden 700 Jahre Klieken – von Sky-Fußballkommentator Uli Potofski. Auch ein prominenter Schiedsrichter soll für die Begegnung noch gewonnen werden. Danach steht Public Viewing auf dem Programm. Gezeigt wird die Partie der Deutschen bei der Europameisterschaft gegen Schottland. Klieken ist bereit fürs zweite Sommermärchen.
2025 wird es international
Aber auch danach wird weiter Fußball gespielt. Das Benefizteam wird am 27. September ab 17.30 Uhr in Reinsdorf erwartet, um gegen die Gastgeber zu kicken. Am 27. Oktober ab 12.30 Uhr präsentiert sich die Lehmann-Truppe bei der „Vielfalt der Vereine“ in der Stadthalle. Am 13. November ab 18 Uhr in Coswig spielen die Männer dann Fußball gegen die Frauen von Blau-Rot.
Auch die Saisonhöhepunkte für 2025 stehen schon fest. So wird die Nationalmannschaft des Vatikan im Juni 2025 in Wittenberg erwartet. Vom 13. bis 18. August 2025 gibt es dann Spiele in Bekescsaba (Ungarn) und Medias (Rumänien).